Kommentar.
Das Vorhaben der CDU-Fraktionen von Iserlohn, Hemer und Menden, die interkommunale Zusammenarbeit ihrer Städte weiter auszubauen, kommentiert Hendrik Klein:
"Na endlich! Das möchte man den führenden Christdemokraten aus Iserlohn, Hemer und Menden zurufen. Sie wollen verkünden den Schulterschluss, rufen die „interkommunale Zusammenarbeit“ aus. Viel Erfolg dabei, denn Ansätze dazu hat es in den vergangenen Jahrzehnten immer mal wieder gegeben. Hier sei die „Wirtschaftsinitiative Nordkreis“ genannt, seinerzeit unter Vorsitz des damaligen Mendener Stadtdirektors Franz-Josef Lohmann, bis zur Abschaffung der sogenannten „Doppelspitze“ 1999 Verwaltungschef in der Hönnestadt.
Kirchturmdenken hinderte
Auch die seinerzeit amtierenden Bürgermeister trafen sich regelmäßig, die Ratsfraktionen waren da zurückhaltender. Bei ihnen überwog das jetzt von den Christdemokraten kritisierte Kirchturmdenken. Man stelle sich mal vor, was kommunalpolitisch möglich gewesen wäre, hätte man diese politische Kraft der drei Kommunen gebündelt – und nicht nur die der CDU. Vielleicht hätten wir die Autobahn 46 durchgehend bis Bad Wünnenberg/Haaren längst. Und wer weiß, ob nicht an der Hemeraner Edelburg - wie damals diskutiert - eine große Veranstaltungshalle gebaut worden wäre, in der man auch Eishockey spielen kann. Die Gespräche scheiterten bekanntlich am Kirchturmdenken Iserlohns.
Großer Schritt nach vorne
Sollte der kommunale Egoismus jetzt endlich zu den verstaubten Akten der Geschichte gelegt werden, es wäre ein großer Schritt nach vorne. Die neue von der CDU ausgerufene Verbindung zwischen den Nordkreis-Kommunen, so sie denn wirklich praktiziert wird, wäre sicher keine Liebesheirat, sondern eher eine Vernunftehe. Gravierende Finanzprobleme, immer mehr von Bund und Land übertragene Aufgaben sowie fehlendes Personal zwingen zum Schulterschluss. Den Kommunalpolitikerinnen und -politikern sowie Verwaltungsbeschäftigten in den drei Rathäusern kann man nur wünschen, dass ihnen ihre Bürgerinnen und Bürger bei dem Vorhaben folgen. Denn auch denen sollte klar sein: Das Kirchturmdenken muss ein Ende haben."
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