Erst vor rund zwei Monaten hatten notwendige Spülarbeiten für Sperrungen auf der B54 gesorgt Es ist ein Problem, das neben dem Ruhrverband auch andere Abwasserentsorger haben - also, nicht die Sperrung ist das Problem, sondern der Grund für die Spülarbeiten.
Viele im Haushalt gebräuchliche Artikel, von feuchten Hygienetüchern und Wattestäbchen über Tampons und Babywindeln bis zu Inkontinenzprodukten, werden statt über den Hausmüll über die Toilette entsorgt.
"In der Kanalisation sorgt diese „Aus den Augen, aus dem Sinn“-Methode für große Probleme, indem sich entweder an neuralgischen Punkten immer wieder Ablagerungen bilden oder sich die feuchten Haushalts-, Hygiene- und Kosmetiktücher zu langen, reißfesten Zöpfen verknoten. Diese wickeln sich um die Laufräder der Pumpen, sorgen für einen höheren Energieverbrauch sowie schnelleren Verschleiß und legen nicht selten ganze Pumpwerke lahm", beschreiben die Gemeinde Schalksmühle und der Ruhrverband ein großes Thema.

Ein neuralgischer Punkt im Kanalnetz von Schalksmühle ist der Düker, eine Druckleitung zum Unterqueren einer Straße. Der Problemdüker befindet sich im Bereich der Grabenstraße: Obwohl er erst vor rund zwei Monaten durchgespült worden war, weil die Ablagerungen die Abflussleistung beeinträchtigt hatten, hat der für das Schalksmühler Kanalnetz zuständige Regionalbereich Süd des Ruhrverbands vor wenigen Tagen erneut eine Teilverstopfung des Dükers festgestellt. Diese konnte glücklicherweise noch über das Dükeroberhaupt entfernt werden, denn wäre eine Durchspülung notwendig gewesen, hätte dafür erneut die als Umleitungsstrecke der gesperrten Rahmedetalbrücke dienende B54 einseitig gesperrt werden müssen.

Glücklicherweise ist die Situation hierzulande noch weit entfernt von den Zuständen in der Londoner Kanalisation, die im Herbst 2017 auf 250 Metern Länge durch einen hauptsächlich aus Windeln, Feuchttüchern, Kondomen und Kochfett bestehenden 130-Tonnen-Pfropfen verstopft worden war. Dennoch führen unsachgemäße Entsorgungen auch bei uns zu einem hohen betrieblichen und finanziellen Aufwand, den letztlich die Allgemeinheit mit ihren Gebühren bezahlen muss. Der Ruhrverband appelliert daher an alle Menschen im Einzugsgebiet der Ruhr und anderswo: In die Toilette gehören nur menschliche Ausscheidungen und Klopapier!