Wer in den vergangenen Tagen an der Sport- und Freizeitanlage war, hat sie bestimmt gesehen: Kinder und Jugendliche, die auf dem neuen Mehrzweckfeld Fußball spielten oder Korbleger übten – einige hatten sogar ihre Schuhe ausgezogen, auch wenn dies nicht notwendig ist: „Der Platz darf ruhig mit Schuhen bespielt werden, nur sollten es natürlich keine Stollenschuhe sein“, sagt Hanswalter Dobbelmann.
Der TuS Breckerfeld-Vorsitzende hat gemeinsam mit Bürgermeister André Dahlhaus, Marvin Tholen, dem Vorsitzenden der SpVg Schwarz-Weiss Breckerfeld, sowie Peter Schneider als Geschäftsführer der gemeinnützigen Sport- und Freizeitanlagen GmbH zum Pressetermin auf das grüne Tartanfeld geladen. Um auch offiziell zu verkünden, was sich augenscheinlich schon in Breckerfeld herumgesprochen hat: „Unser Mehrzweckfeld ist endlich fertig und kann ab sofort genutzt werden.“
Fördermittel für eine moderne Sportstätte
Insgesamt 476.000 Euro hat der überdachte Platz gekostet: 177.402 Euro flossen aus dem Förderprogramm „Moderne Sportstätten“ ein, mit 257.000 Euro beteiligte sich die Stadt Breckerfeld. „Den Rest haben die Vereine aufgebracht und auch der Förderverein bringt sich ein“, so Dahlhaus. Sie alle stehen voll und ganz hinter diesem Projekt, auf das manche Nachbarkommune neidisch blicken dürfte, denn es wertet die ohnehin schon attraktive Anlage nochmals um einiges auf – und eröffnet Stadt, Bürgern und Vereinen gleichermaßen perspektivisch weitere Sport- und Nutzungsangebote, kostenlos, frei zugänglich und mit einem überschaubaren Regelwerk.

Belegungsplan regelt die Nutzungszeiten
Auf Hinweistafeln am Feld lässt sich außerdem der Belegungsplan ablesen: Zur freien Nutzung steht der Platz ganztägig am Wochenende, unter der Woche sechzehneinhalb Stunden zur Verfügung. Zu den übrigen Zeiten ist er für Vereinssport oder Gruppenkurse reserviert.
Grundsätzlich könnten auch die Breckerfelder Kitas und Schulen das Mehrzweckfeld nutzen, Absprachen gebe es hier aber bisher nicht. „Aus Hagen hatten wir eine Anfrage für ein bestimmtes Zeitfenster“, erzählt André Dahlhaus. Diese sei aber abgelehnt worden, da es weiterhin nur dem TuS und Schwarz-Weiß vorbehalten bleiben soll, Zeiten im Belegungsplan zu blocken. So plant beispielsweise Schwarz-Weiß den Platz für seine Mini-Kicker zu nutzen: „In den Wintermonaten müssen wir dann natürlich schauen, wie es mit der Witterung passt“, so Marvin Tholen.
Apropos Witterung: Dank der Überdachung ist das Mehrzweckfeld ein „Allwetterplatz“: Selbst in der prallen Mittagssonne lässt es sich hier im Schatten ’sporteln‘, bei Regen bleibt das Tartanfeld zumindest größtenteils trocken. Dessen Lebensdauer soll laut Hanswalter Dobbelmann zwanzig Jahre betragen. Man habe sich seinerzeit übrigens für einen grünen Belag entschieden, weil sich dieser „gut in unsere schöne Landschaft hier einpasst“. Ob irgendwann vielleicht noch ein Windschutz nachgerüstet werden müsse, werde die Praxis zeigen.

Einig sind sich Bürgermeister und Vereinsvertreter darin, dass für die Nutzungszeiten ein guter Kompromiss gefunden wurde und die Beschränkung auf längstens 21 Uhr ausreichend ist: „Wir müssen da auch an die Nachbarn denken“, sagt André Dahlhaus und hofft, dass diese Zeiten eingehalten werden: „Wenn es so nicht funktioniert, müssen wir über eine Einzäunung nachdenken – und das will ja nun wirklich niemand“, sagt André Dahlhaus. Es solle ja schließlich ein offenes und für jede Altersklasse zugängliches Freizeitangebot sein.
Optionen für neue Veranstaltungen
Eines, durch das sich auch Optionen für neue Sportevents in der Hansestadt öffnen: „Geeignet wäre das Feld sicherlich für kleine Fußballturniere der Mini-Kicker oder F-Jugend“, meint Marvin Tholen und Hanswalter Dobbelmann ergänzt: „Denkbar wäre auch ein 3×3-Basketball-Turnier.“ Dann allerdings mit Standkörben: „Bei der vorhandenen Konstruktion ist der Korb am Fußballtor befestigt, das schränkt die Bewegungsfreiheit der Spieler ein und wäre damit nicht wirklich wettkampftauglich.“

Kleine Einweihungsfeier geplant
Ideen und Optionen gibt es also noch viele für das „Allwetterfeld“. Auch bezüglich weiterer Investitionen: „Wir müssen abwarten, was sich nun aus der Praxis heraus als sinnvoll erweist – und auch bezahlbar ist“, meint Peter Schneider. In Kürze werde erst einmal die bereits gelieferte Sportbox am Mehrzweckfeld aufgebaut und für die Ausleihe der Trainingsgeräte per App eingerichtet (wir berichteten). Auch soll es noch eine offizielle Einweihungsfeier geben: „Möglicherweise ließe sich diese parallel zum ersten Heimspiel unserer 1. Mannschaft Mitte September organisieren“, nennt Tholen einen optionalen, aber noch nicht bestätigten Termin.
Insgesamt 900.000 Euro wurden in den vergangenen Jahren in die Breckerfelder Sport- und Freizeitanlage investiert: „Dank des überdachten Mehrzweckfeldes hat sie jetzt nochmals deutlich an Attraktivität für Hobby- und Freizeitsportler gewonnen“, betont der Bürgermeister. Er habe keinen Zweifel, dass die Breckerfelder Bürger den Platz gut annehmen und ihn auch wertschätzen werden. Die dort – eigentlich ‚unnötigerweise‘ auf Socken – kickenden Kinder und Jugendlichen jedenfalls sind begeistert.