Insgesamt stehen für die Leader-Region Ennepe.Zukunft.Ruhr rund 120.000 Euro zur Verfügung, mit denen Kleinprojekte gefördert werden, die eine investive Maßnahme zur strukturellen Verbesserung und Entwicklung ländlicher Regionen darstellen. In der erwähnten Region zusammengefasst sind die Kommunen Ennepetal, Sprockhövel und Breckerfeld sowie die Stadtteile Gevelsberg-Asbeck und -Silschede, Wetter-Esborn und Schwelm-Linderhausen.
Aus diesen erreichte das Regionalmanagement 16 Förderanträge, von denen nun 15 Projekte ausgewählt wurden und in die Umsetzung gehen – zwei davon in Breckerfeld.
Ein Projekt (nicht nur) für Senioren
Etwas einsam und auch nicht unbedingt zum längeren Verweilen einladend stand bisher eine einzige Holzbank rechts neben dem Eingangsportal der Ev. Jakobus-Kirche. „Und dabei ist dies ein wirklich schöner Platz hier vor der Kirche, der auch gut frequentiert ist“, hat Ulla Jakobs, Koordinatorin beim Projekt ‚Gesund in Breckerfeld‘ (GiB), beobachtet.
Ort für Kommunikation schaffen
Nicht nur zu den Gottesdiensten, auch während der unterschiedlichen Angebote und Veranstaltungen im Melanchthon-Haus: „Hier auf dem Platz vor der Kirche kommen oft Menschen zusammen, mit einer kleinen Sitzgruppe schaffen wir einen neuen Ort für Kommunikationsmöglichkeiten.“
Außerdem sei es eine Investition, die sicher nicht nur von Senioren genutzt werden würde, ergänzt Pfarrerin Christin Hick: „Auch Besucher der Spielkreise, Jugendgruppen und des Kirchencafés, die bisher bei schönem Wetter erst mühselig Stühle und Tische aus dem Melanchthon-Haus heraustragen mussten, werden sich über eine Sitzgruppe an diesem Standort sicher freuen.“
Seniorengerechte Ausführung
Beantragt – und genehmigt – wurde also die Anschaffung und Installation einer seniorengerechten Sitzgruppe (drei Bänke und ein Tisch) aus witterungsbeständigem Recyclingkunststoff. Seniorengerecht, da die Sitzfläche etwas höher ist und es zudem Armlehnen und eine Fußablage gibt.
„Wir freuen uns sehr über die Fördermittelzusage“, so Ulla Jakobs und Christin Hick. Bestellt sei die Sitzgruppe bereits, ein genaues Lieferdatum stehe aber noch nicht fest. Die Gesamtkosten dafür belaufen sich – inklusive Aufbau und Befestigung – auf 6.967,35 Euro, achtzig Prozent davon werden gefördert, die verbleibenden zwanzig Prozent trägt die Ev. Jakobus-Kirchengemeinde.
Ein Projekt für den Sport
Beinahe dreimal so viel – nämlich 19.987,01 Euro – kostet das Kleinprojekt, für das er TuS Breckerfeld einen Antrag auf LEADER-Förderung eingereicht und die Zusage erhalten hat. Angeschafft wird davon eine so genannte Sportbox, also ein Container mit unterschiedlichen Fächern, in denen sich diverse Fitnessgeräte zur Ausleihe befinden.
Aufgestellt wird sie am überdachten Mehrzweckfeld, das – mit Hilfe von Fördermitteln aus dem Programm ‚Moderne Sportstätten‘ – an der Sport- und Freizeitanlage entstehen wird. „Aktuell sind wir in der letzten Phase der Auftragserteilung und hoffen, dass die Bauarbeiten für das Feld noch dieses Jahr beginnen und Ende des ersten Quartals 2024 abgeschlossen sein werden“, sagt TuS-Vorsitzender Hanswalter Dobbelmann.
Das Feld ist mit Toren und Basketballkörben ausgestattet und soll von den Vereinen sowie – mindestens zu einem Drittel der wöchentlichen Nutzungszeit – auch von allen Bürger für vereinsungebundenen Sport genutzt werden können. „Mit der Sportbox möchte der TuS einen schönen Mehrwert für das Mehrzweckfeld schaffen“, so Dobbelmann.
Ausleihe via App
Die Ausleihe der Fitnessgeräte wie beispielsweise Kurzhanteln oder Springseile ist dann gegen ein geringes Entgelt möglich und wird via App geregelt: „Wer die Sportbox nutzen möchte, registriert sich über die App, wählt das entsprechende Sportgerät aus und daraufhin öffnet sich an der Sportbox das entsprechende Fach“, erklärt Dobbelmann.
Die Fitnessgeräte selbst sind mit einer Trackingfunktion ausgestattet, um Diebstähle zu verhindern. Strom für die App-Kopplung sowie für den Öffnungs- und Schließmechanismus generiert die Sportbox über ein Solarpanel.
Zielgruppe breit gefächert
„Wir finden, die Box ist eine gute Ergänzung zum neuen Mehrzweckfeld“, so der TuS-Vorsitzende. Sie sei standardmäßig bereits mit Fitnessgeräten bestückt, lasse sich aber auch noch individuell ergänzen.
„Sportgruppen oder Einzelpersonen müssten dann theoretisch kein eigenes Equipment mehr mit zur Sportanlage schleppen“, sagt Dobbelmann und sieht dadurch beispielsweise auch die örtlichen Schulen oder Projektgruppen als potenzielle Sportbox-Nutzer.
Weitere geförderte Kleinprojekte
Auch für die anderen Kommunen und Stadtteile der Region Ennepe.Zukunft.Ruhr stehen nun die bewilligten Kleinprojekte fest, die dank Leader-Förderung umgesetzt werden können:
- Aufforstung der Kulturhecken in Linderhausen (Antragsteller: Aktionsgemeinschaft Umweltschutz Schwelm, Gesamtkosten: € 4045)
- Imagefilm Linderhausen (Bürgerverein Linderhausen, € 7913,50 Euro)
- Außenausstattung für das Gemeindehaus Linderhausen (Förderverein Gemeindehaus, € 9310,63)
- Neugestaltung der Lokale-Agenda-Wege (Stadt Sprockhövel, € 13.096,15)
- Frühlingsblumenzwiebeln für Herzkamp (Bürgergemeinschaft Herzkamp, € 3692,50)
- Modernisierung Gemeindehaus St. Januarius (Förderverein St. Januarius, € 5578,97)
- Anschaffung einer Lautsprecherbox (Chor „Canzonas“, € 1540)
- Ausstattung Lehrbienenstand und Infotafeln für Waldlehrpfad (Imkerverein Ennepetal, € 17.965)
- Notstromerzeuger und Installation für DRK-Heim (DRK Ennepetal, € 19.972,93)
- Neue, langlebige Spielgeräte für das Spielmobil (Kinderschutzbund Ennepetal, € 6009,71)
- Veranstaltungsequipment für das Wichernhaus (Förderverein Wichernhaus, € 17.817,23)
- Renovierung Reithalle (Ennepetaler Reitverein, € 5059,88)
- Elektronische Schießanlage (SV Wilhelmshöhe, € 14.789)