Nach 26 Jahren geben Brigitte und Klaus Stöhr die Organisation der Ausstellung der Hobbykünstler ab. In Zukunft organisieren Irene Anweiler und Susanne Berndt die Veranstaltung mit 45-Jähriger Tradition. Soeben - am 8. und 9. November - fand die Ausstellung im PZ in Kierspe statt.
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Beim Hobbykünstlermarkt trifft Gedrechseltes auf Genähtes, da findet man handgemalte Bilder auf Glasperlenschmuck und Filzfiguren auf Keramik. Seit 1999 hat sich das Ehepaar Brigitte und Klaus Stöhr um die Veranstaltung gekümmert. "Unser Credo bei der Organisation: Wir achten darauf, dass es etwas Hochwertiges ist und nicht zugekauft oder 08/15-Ware", erklärt Brigitte Stöhr im Gespräch mit LokalDirekt. "Wir wollen keinen Marktcharakter, dass alle Leute das gleiche haben; es sollen ausgewählte Händler sein."
Ein Ansatz, der in den vergangenen Jahren schwieriger geworden sei, sagt sie. Durch den demographischen Wandel wurde es immer komplizierter, Aussteller für den Markt zu bekommen. "Wir hatten mal 52 Aussteller, jetzt sind es keine 30 mehr", so Stöhr mit Blick auf die Liste der Aussteller. Aus diesem Grund wurde der Radius erweitert - waren in den Anfangszeiten lediglich Hobbykünstler aus dem Volmetal zu Gast, kommen diese mittlerweile auch aus anderen Teilen des Märkischen Kreises und sogar aus dem Bergischen Land.
Um der Auszehrung der Veranstaltung entgegenzuwirken haben sich die Eheleute Stöhr - und dieses Engagement möchten sie auch in Zukunft fortführen - auf ähnlichen Veranstaltungen und Weihnachtsmärkten in der Region umgesehen. Künstler, die zur Rezeptur des Marktes passten, haben sie bewusst angesprochen und eingeladen. Dennoch betont Brigitte Stöhr: "Wir bräuchten dringend Nachwuchs, jüngere Aussteller."
Eine Aufgabe, der sich in Zukunft vor allem Irene Anweile und Susanne Berndt widmen werden: Die beiden Aussteller haben die Organisation der Veranstaltung, die alle zwei Jahre im Foyer der Gesamtschule stattfindet, übernommen. Dabei werden Sie von einem Team aus weiteren Ausstellern, unter anderem von Familie Stöhr, unterstützt. "Ich hätte es schade gefunden, wenn es nicht mehr weiter gegangen wäre", legt Anweiler ihre Motivation dar.
Unter den Besuchern ist der Markt weiterhin beliebt. Rund 1300 bis 1400 Gäste kommen jedes Mal, wie eine Zählung vor wenigen Jahren ergab. Gerade der Sonntag ist dabei der beliebtere Tag laut Stöhr. Damit das so bleibt, ist auch der Schützenzug West des Allgemeinen Schützenverein Kierspe eingebunden. Die insgesamt 36 Helfer des Vereins übernehmen die Verpflegung mit Kaffee und Kuchen, Brötchen und Suppe - und sie helfen beim Auf- und Abbau. "Ohne den Schützenzug West wäre die Veranstaltung nicht das, was sie jetzt ist", lobt Brigitte Stöhr das Engagement der Helfer.
Auch für die Aussteller ist die Veranstaltung etwas Besonderes. Für Hans-Günter Schuster ist es der einzige Termin, auf dem er seine gedrechselten Werke präsentiert. Der Elektroingenieur, der auf einem Bauernhof groß geworden ist, "hatte schon immer eine Verbindung zu Holz", sagte er. Auch er drechselt bereits seit rund 25 Jahren, anfangs um die Gebinde seiner Frau, einer gelernten Floristin, ein wenig aufzubessern. Mittlerweile ist es für ihn nur noch ein Hobby, das er gerne präsentiert.
Wenige Meter weiter arbeitet Hans-Jörg Berthold an einem weiteren Stück, ebenfalls aus Holz. Er sägt das nächste Brett zu. Sarah Gennerich nutzt die Zeit auf der Ausstellung ebenfalls für ihre neuesten Werke: Sie näht, solange kein Kunde am Stand steht. Doch das kam an dem Wochenende nur selten vor, wie die Künstler unisono bestätigten. Sie treffen sich am 10. Februar 2026 zur Nachbesprechung der Veranstaltung und zur Planung des Folgetermins im Bürgerzentrum "Mittendrin" in Meinerzhagen am Prumbornweg. Ab 19 Uhr sind zudem interessierte Künstler eingeladen, die in den folgenden Jahren ihr Angebot präsentieren möchten.









