„Seit mehr als 50 Jahren fördern das Land Nordrhein-Westfalen und der Bund im Rahmen der Städtebauförderung Bauprojekte in Städten und Gemeinden. Ziel ist es, brachliegende Flächen sinnvoll zu nutzen und Orte zu schaffen, an denen Menschen gerne leben, arbeiten und sich treffen. Städte und Gemeinden sollen als Wirtschafts-, Wohn-, Lebens- und Naturstandorte gestärkt werden“, heißt es in der Mitteilung des Landtagsabgeordneten.
In diesem Jahr fließen demnach rund 302 Millionen Euro in 133 Projekte in Nordrhein-Westfalen – von der Umgestaltung von Plätzen bis zur Sanierung alter Gebäude. Eine Liste aller Projekte hat das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW jetzt veröffentlicht.
„Gemeinden verändern sich ständig – es gibt immer etwas zu renovieren oder neu zu gestalten. Deshalb steht auch in diesem Jahr die Städtebauförderung an der Seite unserer Städte und Gemeinden“, sagt Thorsten Schick. Mit den Finanzmitteln der Städtebauförderung könnten wichtige Projekte für die Gesellschaft und die Anziehungskraft der Städte weiter vorangetrieben werden.
Schick: „Das sind auch für uns gute Nachrichten: Denn insgesamt fließen 678.000 Euro nach Nachrodt-Wiblingwerde. Davon profitiert das Umfeld der Gemeinschaftsgrundschule Nachrodt-Wiblingwerde am Standort an der Ehrenmalstraße. Mit dem Geld wird vor allem der Spiel- und Schulhof hergerichtet. Für die Kinder freue ich mich – denn diese Förderung hilft ganz konkret vor Ort.“
An der Finanzierung der ausgewählten Projekte des Städtebauförderprogramms 2025 werden sich nach aktueller Planung die Landesregierung Nordrhein-Westfalen mit rund 150,3 Millionen Euro und die Bundesrepublik Deutschland mit rund 149,2 Millionen Euro beteiligen.

Bürgermeisterin Birgit Tupat freute sich natürlich riesig über die Förderzusage. Denn so steht der Beginn des Ausbau des Offenen Ganztags erst einmal auf sicheren Füßen. Wie bereits mehrfach berichtet, hat die Gemeinde das Haus neben der Grundschule erworben, um Platz für den Ausbau zu haben. Ab kommenden Jahr haben alle Erstklässler einen rechtlichen Anspruch auf einen Platz in der Ganztagsbetreuung. Jahr für Jahr kommt dann ein weiterer Jahrgang hinzu, bis alle Grundschüler theoretisch einen Platz hätten. Es gilt jedoch als unwahrscheinlich, dass eine hundert Prozent-Quote in Nachrodt-Wiblingwerde überhaupt nachgefragt werde. Derzeit sei man davon weit entfernt.
Insgesamt besuchen derzeit 275 Schülerinnen und Schüler die Grundschule. Davon gehen 181 nach Nachrodt und 94 nach Wiblingwerde. In der OGS werden aktuell 56 Kinder betreut, was einer Quote von 20 Prozent entspricht. Diese Betreuung findet nur am Standort Nachrodt statt. Wiblingwerder Kinder werden dafür nach Schulschluss nach Nachrodt gebracht. Aktuell sind es 53 Kinder vom Standort Nachrodt und lediglich drei aus Wiblingwerde.
Deutlich mehr Nachgefragt ist die Betreuung von 8 bis 14 Uhr. In Nachrodt nutzen diese 55 Schüler (30 Prozent) und in Wiblingwerde 63 (67 Prozent). Der gesamte Betreuungsbedarf, sprich OGS und 8-2-Betreuung an der Schule bemessen auf die Gesamtschülerzahl beläuft sich auf 63 Prozent. Für den offenen Ganztag gab es bislang ausreichend Kapazitäten. Kein Kind musste abgelehnt werden. Nun soll diese Betreuungsform ausgebaut werden – vor allem um den den gesetzlichen Vorgaben Folge zu leisten.
Um dem größeren Platzbedarf gerecht zu werden, hat die Gemeinde schon vor einiger Zeit das Gebäude neben der Grundschule Nachrodt gekauft. Da es aktuell aber bereits viele große Projekte in der Gemeinde gibt und das Geld fehlt, sollen zunächst die Container aus Wiblingwerde in Nachrodt aufgebaut werden – als Interimslösung. Diese gehören der Gemeinde und wurden während der mehr als einjährigen Bauzeit an der Grundschule Wiblingwerde für den Unterricht genutzt. Kinder und Lehrer fühlten sich nach eigenen Angaben dort wohl. Als Übergangslösung sollen diese nun auf dem Nachrodter Schulhof aufgebaut werden. „Dieser ist gerade und asphaltiert. Bietet also gute Möglichkeiten“, erklärt die Bürgermeisterin. Allerdings würde den Schülern dieser Platz fehlen. Daher soll ein neuer Schulhof entstehen, auf dem die Kinder sich so richtig austoben können – und zwar auf dem Gelände des benachbarten Hauses, das abgerissen wird. Zunächst gab es Überlegungen, das Haus für die OGS zu nutzen. Doch das ging nicht. Die Räume waren zu klein, der Brandschutz war nicht sicherzustellen und es gab keine Fluchtwege. Ein Neubau ist jedoch zu teuer. Daher die Zwischenlösung.
„Mit dem Fördergeld können wir den Ankauf des Wohnhauses refinanzieren sowie den Abriss und die Herrichtung als Schulhof. Kinder brauchen einfach eine gute Bewegungsfläche“, erklärte Bürgermeisterin Birgit Tupat. Der Abriss soll so schnell wie möglich erfolgen. Denn der ist die Grundlage für alles Weitere. Erst, wenn der neue Bewegungsplatz da ist, können die Container aufgestellt werden. „Davon hängt also alles ab. Allerdings müssen wir noch klären, ob wir schon starten können, bevor die Fördermittel wirklich da sind. Das wäre dann eine sogenannte vorzeitige Maßnahme. Das wird sich alles zeitnah klären. Die Bezirksregierung unterstützt uns bei diesem Projekt sehr. Sie haben uns auch geholfen, diese Fördergelder zu bekommen. Das war schon toll“, erklärt die Bürgermeisterin.