In einem Brief an Bürgermeister Jan Nesselrath, die Vorsitzenden der Ratsfraktionen und an Parteifreunde meldet er sich vom offiziellen Festakt am Freitag, 15. Juni, ab. In dem Schreiben, dass LokalDirekt vorliegt, begründet er das damit, „dass zu dem herausragenden Ereignis unserer Stadt nicht alle gewählten Ratsmitglieder eingeladen wurden. Ich selber möchte nicht in einem VIP-Zelt in herausragender Position sitzen und um mich herum auf dem Otto-Fuchs-Platz die anderen Gäste, die sicherlich da sein werden, von der Position wahrnehmen. Meine Meinung ist, dass zu solch einer Feier auch alle dazugehören und nicht ausgegrenzt werden.“
Zudem bemängelt der SPD-Fraktionschef, dass nicht schon frühzeitig die Vorbereitungen für das Stadtfest auf eine breitere Basis gestellt wurden. Er werde die Jubiläumsfeier sicher an der einen oder anderen Stelle verfolgen, „aber nicht, wie geschrieben, in einem VIP-Zelt.“
Dass nur ein kleiner Kreis zu der Feier mit dem Ministerpräsidenten eingeladen worden ist, sorgt inzwischen auch in anderen Fraktionen für Unmut. Zuvor war aus CDU-Kreisen noch freudig gepostet worden, dass Wüst seine Teilnahme an der 850-Jahr-Feier zugesagt habe. Neben Bürgermeister Jan Nesselrath und Landrat Marco Voge werde Wüst „beim Festakt sprechen“.

Einladungen zum VIP-Bereich haben nach Informationen der Redaktion neben Bürgermeistern der Nachbarkommunen, der Landrat, die zwei Landtagsabgeordneten von CDU und SPD und die Vorsitzenden der fünf Ratsfraktionen erhalten. Bereits im Vorfeld soll es dazu Diskussionen gegeben haben. Als Grund seien Sicherheitsmaßnahmen angeführt worden. Ob unter diesen Umständen auch andere Gäste auf die Einladung in den VIP-Bereich verzichten, war zunächst nicht bekannt.