Die Ermittlungen im Falle einer verstorbenen jungen Frau im Klinikum Lüdenscheid dauern an. Wie Staatsanwalt Dr. Gerhard Pauli auf Anfrage erläutert, sei die Obduktion der Leiche mittlerweile abgeschlossen, ein Ergebnis dessen liege aber bislang nicht vor. Die Analyse einzelner Gewebeproben, so Pauli, dauere unter Umständen mehrere Monate. Die am Freitag, 10. Januar, sichergestellten und beschlagnahmten Akten im Rahmen einer Durchsuchung würden nun von Kripo und Staatsanwaltschaft Hagen ausgewertet. Es gebe, bestätigte Pauli, Anhaltspunkte für den Verdacht der fahrlässigen Tötung. Zu weiteren Einzelheiten könne er sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht äußern.
Das war passiert: Eine 26 Jahre alte Frau wurde am 13. Dezember im Klinikum Lüdenscheid aufgenommen und brachte dort ihr Kind zur Welt. Die Geburt des Babys lief nach Angaben der Staatsanwaltschaft komplikationslos. Im Anschluss musste bei der jungen Mutter im Rahmen eines Routine-Eingriffs eine Ausschabung durchgeführt werden, es kommt zu Komplikationen. Der Zustand der Frau verschlechtert sich, sie wird in ein künstliches Koma versetzt. Am 27. Dezember stirbt die 26-Jährige. Die Umstände, die zum Tod der Frau führten, werfen Fragen auf, die Familie schaltet eine Anwältin ein und richtet Vorwürfe gegen das Klinikum. Die Staatsanwaltschaft Hagen ermittelt nun wegen fahrlässiger Tötung.
Auf LokalDirekt-Nachfrage bekräftigt Sigrid Bicking, Bereichsleiterin Unternehmenskommunikation und Marketing bei den Märkischen Kliniken, man wolle die Aufklärung des Vorfalls vollumfänglich unterstützen. Das Klinikum spricht von einem „schicksalshaften Verlauf“. Den Vorwurf, sich bislang nicht geäußert zu haben, weist Bicking ab. Derzeit gebe es noch keine Entbindung der Schweigepflicht seitens der Familie der verstorbenen Frau. Ein dementsprechender Antrag aber liege der Anwältin vor. Sobald dieser beschieden sei, wolle sich das Klinikum im Rahmen des laufenden Ermittlungsverfahrens äußern.