Christian Pohlmann nutzte die Gelegenheit, sich noch einmal den Genossinnen und Genossen vorzustellen: „In meinem Beruf als Justizvollzugsbeamter habe ich gelernt, was Verantwortung, Augenmaß und Entschlossenheit bedeuten. Diese Fähigkeiten möchte ich in das Bürgermeisteramt einbringen – mit Tatkraft, Herz und einem klaren Kompass für das, was unsere Gemeinde voranbringt.“ Der 50-Jährige Nachrodter möchte sich vor allem für das Rastatt-Gelände stark machen. „Seit so vielen Jahren liegt dieses Gelände ungenutzt brach. Jahr für Jahr wurden Ideen diskutiert, doch sichtbare Ergebnisse blieben aus. Hier braucht es endlich proaktive Führung – damit wir nicht weiter abwarten, sondern die Fläche selbst gestalten.“ Er stelle sich dort einen lebendigen Treffpunkt vor: ein multifunktionales Dorfgemeinschaftshaus – schlicht, funktional und vielseitig nutzbar für private Feiern, Jubiläen oder Gemeindeaktivitäten. Ergänzt durch Freiflächen für Kultur, Freizeit und Gemeinschaft. „Es wäre ein Ort, an dem Nachrodt-Wiblingwerde wieder zusammenkommt mit echten Nutzungsmöglichkeiten für alle Generationen. Genau hier sehe ich eine zentrale Aufgabe in diesem Amt. Es braucht jemanden, der die Entwicklung koordiniert, Verantwortung übernimmt und die Umsetzung mit Entschlossenheit vorantreibt“, sagte Pohlmann.
Auch „die längst überfällige Fertigstellung unseres Bürgerbads“ werde er mit Nachdruck verfolgen. Pohlmann: „Dieses Projekt ist finanziell und zeitlich völlig aus dem Ruder gelaufen. So etwas darf bei einem weiteren Großprojekt wie der neuen Lennehalle als moderne Mehrzweckhalle auf keinen Fall wieder passieren. Es braucht klare, vorausschauende Planung und verlässliches Projektmanagement.“ Aber auch kleinere Dinge habe er im Blick: „Es braucht endlich ein neues Pflege und Winterkonzept, das auch umgesetzt wird.“
Die Gemeinde habe enormes Potenzial, aber dieses Potential muss auch gehoben werden. „Dieses Amt verlangt Mut, Gestaltungswillen und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen – genau das bringe ich mit“, warb Pohlmann.

Bei der anschließenden Wahl erhielt Pohlmann großen Zuspruch. „Ich freue mich sehr, dass ich von der Versammlung mit 11 Ja-Stimmen und 2 Nein-Stimmen offiziell als Bürgermeisterkandidat aufgestellt wurde. Das entgegengebrachte Vertrauen ist Ansporn für den anstehenden Wahlkampf“, sagte der Bürgermeisterkandidat im Nachgang.
Gerd Schröder überlässt Jüngeren das Feld
Neben dem Bürgermeisterkandidat wurden auch die Kandidaten für die Wahlkreise und die Reserveliste gewählt. Was auffällt: Der Fraktionsvorsitzende Gerd Schröder hat keinen Spitzenplatz mehr, sondern findet sich auf Platz sieben wieder. „Das war sein persönlicher Wunsch“, erklärte Ronny Sachse im Gespräch mit LokalDirekt. Schröder selbst fehlte aus gesundheitlichen Gründen. Auf Anfrage erklärte er: „Ich möchte nicht mehr in die erste Reihe. Es ist an der Zeit, dass Jüngere das Regiment übernehmen.“ Ob er damit einen Sitz im Rat bekommt, ist fraglich, bei der letzten Kommunalwahl zog die Liste bis Platz sechs.
Als Kandidatinnen und Kadidaten für die Wahlbezirke wurden einstimmig gewählt:
- Amtshaus Nachrodt: André Gütting
- Jugendzentrum: Bernd Greif
- Grundschule Nachrodt: Ronny Sachse
- Lenneschule: Christian Pohlmann
- Turnhalle Holensiepen: Resul Gökdag
- St. Michaelskapelle: Petra Wachtmeister
- Walzwerke Einsal: Zeynep Ünal
- Grundschule Wiblingwerde: Norbert Grebe
- Gaststätte „Zur schönen Aussicht“: Gerd Schröder
- Schlosshotel Holzrichter: Martin Neumann
Zudem wurde über die Reserveliste abgestimmt. Einstimmig wurde folgende Liste festgelegt:
- Christian Pohlmann
- Petra Wachtmeister
- Ronny Sachse
- André Gütting
- Resul Gökdag
- Bernd Greif
- Gerd Schröder
- Norbert Grebe
- Zeynep Ünal
- Martin Neumann
- Hannah Wachtmeister
- Birgit Hirt
- Gisela Greif
Seit mehr als sechs Jahrzehnten in der SPD
In Rahmen der Versammlung wurden auch langjährige Mitglieder geehrt. Fritz Rothe hält der Partei bereits seit 66 Jahren die Treue. 50 Jahre sind Rita Kumke und Detlev Schmitz dabei. Andreas Pohl, Birgit Hirt und Bernd Greif haben seit 40 Jahren das SPD-Parteibuch. Annegret Schmidt, Bernd Rödiger und Rita Joergens sind seit 25 Jahren bei den Sozialdemokraten. Außerdem wurden Zeynep Ünal und Christian Pohlmann für ihre zehnjährige Treue geehrt.
