Die Ausstellung „Otl Aicher – Ökonomie der Gestaltung“ zeigt „die innovative, auf Konsequenz und Nachhaltigkeit gründende gestalterische Arbeit Aichers.“ Zudem wird der regionale Bezug in seinen Werken deutlich: Die Ausstellung rückt Unternehmen aus der Region, für die Aicher gearbeitet hat, und Projekte, die die Stadt Lüdenscheid betreffen, in den Vordergrund.
Otl Aicher als Gestalter und Wegweiser
Der Gestalter und Denker Otl Aicher wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. In seiner Heimatstadt Ulm gründete er 1953 zusammen mit Max Bill und seiner Frau Inge Scholl, Schwester der Widerstandskämpfer Hans und Sophie, die zukunftsweisende Hochschule für Gestaltung. Als Wegweiser des Corporate Designs des 20. Jahrhunderts galt Aicher als maßgebend und kompromisslos.
Zwei Dauerthemen des deutschen Designs, Minimalismus und System, wurden durch ihn maßgeblich geprägt. Er entwickelte das Erscheinungsbild für zahlreiche Unternehmen wie etwa für Braun, Deutsche Lufthansa, Erco und WestLB. Vor 50 Jahren gab er den Olympischen Spielen in München ein farbenfrohes Gesicht. Alles sollte gestaltet werden, von den Uniformen der Ordnungskräfte über Programmhefte und Plakate bis hin zu den Parkscheinen.
Design war für Aicher stets politisch: Er begriff Gestaltung als soziale Kommunikation. Alltagsgegenstände sollten das Leben leichter machen und nicht durch überflüssigen Zierrat und Schnörkel komplizierter. Sein 1972 für Olympia entwickeltes Piktogrammsystem vermittelt Informationen sprachübergreifend mittels bildhafter Symbole – eine weltumspannende Sprache ohne Buchstaben.
Termin:
Sonderausstellung „Otl Aicher – Ökonomie der Gestaltung“
Sonntag, 13. November, 15 Uhr
Galerie der Stadt Lüdenscheid
Der Eintritt ist kostenfrei, für die Führung wird ein Beitrag von 3 Euro erhoben.