Silja Fröhling ist 21 Jahre alt, in Schalksmühle aufgewachsen und lebt aktuell in Hamburg. Nach ihrem Abitur wollte sie eigentlich ein Auslandsjahr machen – doch Corona machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Spontan beschloss sie, direkt zu studieren. Für sie war schon immer klar, dass sie sich dem Bereich Literatur widmen würde. Schon während ihrer Schulzeit zählte Deutsch zu ihren Lieblingsfächern.
Fröhling hat Familie in Norddeutschland. Sie schaute sich verschiedene Unis an. In Hamburg sprach sie das Uniangebot an, sie bewarb sich an der Uni und wurde angenommen. Jetzt studiert die 21-Jährige Deutsche Sprache und Literatur mit dem Nebenfach Medienwissenschaften. Nächstes Jahr macht Silja Fröhling ihren Bachelor in Deutscher Sprache und Literatur. 2022 nahm die Studentin an „Ausweg gesucht“ teil und gewann mit ihrem Text „Regenbogenschlieren“ den ersten Platz in der Kategorie bester Text 18-25.
„Ausweg gesucht“ bietet jungen Menschen die Gelegenheit, ihre Emotionen und Ideen im Umgang mit Krisen auszudrücken und ihre Stimme zu erheben. Im Rahmen eines kreativen Wettbewerbs sucht „Ausweg gesucht“ nach Filmen, Songs, Bildern und Texten, die von Jugendlichen über Krisen und ihre Überwindung gestaltet wurden. Allgemein schreibt Silja Fröhling viel und dachte sich, das wäre „ganz großartig“ daran teilzunehmen. Sie schrieb einen fiktiven Text über Trauer, Verlust und die Zuflucht einer Mutter im Alkoholismus.

Vor fast sechs Jahren hat sie die Instagram-Seite „worteundkaffee“ ins Leben gerufen. Die Möglichkeit, sich direkt mit anderen Menschen zu den gleichen Interessen auszutauschen und sich zu vernetzen, fasziniert sie an Sozialen Medien. Auf ihrem Instagram-Kanal hat sie irgendwann angefangen, Fotos von Büchern und Rezensionen hochzuladen. Mittlerweile arbeitet sie mit Verlagen zusammen, hat Kooperationen mit ihnen und wird zu Events wie Buchmessen eingeladen. Der Austausch macht ihr viel Spaß. Außerdem bekommt sie oft Bücher vor dem eigentlichen Verkaufsstart zugeschickt. Diese darf sie vorher lesen und ihre Meinung dazu abgeben, welche die Verlage dann verwenden, um beispielsweise für ihr Buch zu werben. Immer wieder schreibt sie kurze Texte, die beispielsweise in Literaturmagazinen veröffentlicht werden.
In diesem Jahr hat sie bereits mehr als 50 Bücher gelesen. Durchschnittlich liest sie 60 bis 70 Bücher pro Jahr. Die meiste Zeit zum Lesen hat sie, wenn sie mit der Bahn oder dem Bus fährt. Einen Nebenjob hat Silja Fröhling als Werkstudentin beim Kinder- und Jugendbuchverlag CARLSEN. Sie arbeitet in der Abteilung für Rechte und Lizenzen und kümmert sich um Auslandsverträge und die Übersetzung von Büchern. Wenn ein Buch in Deutschland zum Beispiel schon fertig ist und schon veröffentlicht wurde, werden die Auslandsrechte verkauft, und da kommen sie und ihre Abteilung ins Spiel. Sie arbeiten mit ausländischen Agenturen zusammen, die sich anschauen, was sie für ein Programm haben und was sie übersetzen möchten. Die Agenturen bekommen dann den deutschen Text, und die haben dann eigene Übersetzer, die die Bücher in die jeweilige Sprache übersetzen. Auch in Zukunft kann sie sich vorstellen, in einem Verlag zu arbeiten. Vorher will sie aber noch ihren Master machen.

2023 hat sie am Nachwuchsparlament des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels teilgenommen. Dort werden Fachthemen diskutiert, Workshops abgehalten und die Gelegenheit geboten, neue Kontakte zu knüpfen. Diese Veranstaltung findet einmal im Jahr statt. In diesem Jahr war das Thema Fachkräftemangel und Fachkräfte-Empowerment. „Die Fortbildung ist cool, um den Nachwuchs zu fördern und um die Buchbranche nachhaltig zu stärken. Gerade auch was das Buch angeht – durch die Digitalisierung muss man im Wandel bleiben“, sagt Silja Fröhling. Der Text „Regenbogenschlieren“ ist hier www.ausweggesucht.de verfügbar.