Lagen die Gastgeber nach der Führung von Philipp Jaeger (3.) selbst mit 2:1, respektive 4:2 – durch den Ex-Drachen Flo Diehl – in Front, kämpften sich die Dragons binnen einer Minute erst wieder auf 4:4 heran (8.). Schwer machte der VfL sich das Leben daraufhin durch eine doppelte Unterzahl selbst – zwischen beiden Strafen lagen gerade einmal 13 Sekunden. Entgegen vieler vergangener Beispiele nutzte die SGSH diese Chance am Samstagabend in Form von Julian Thomas’ Dreierpack zum zwischenzeitlichen 4:7 bravurös (11.).
Zwar näherte sich Hagen in den folgenden Minuten, begünstigt durch die zwei Minuten, die sich Felix Jaeger einhandelte, kurzzeitig wieder an die Drachen an. Nach einer guten Viertelstunde aber zündeten die Sauerländer den Turbo und legten eine in dieser Saison selten auf die Platte gebrachte offensive Zielstrebigkeit an den Tag. Allen voran Julian Thomas und Philipp Jaeger trafen beinahe nach Belieben. Die folgerichtige Konsequenz: Der VfL zog das Team-Timeout (20.). Verbessert zeigte sich das Team der Eintracht danach jedoch nicht: Die Offensive machte es dem SGSH-Block leicht, das Spielgerät wurde nach einfachem Ballverlust drei Mal in Folge geradewegs in die VfL-Maschen gedrückt (9:16, 21.).
Verletzung überschattet erste Hälfte
Das erfrischend kurzweilig geführte Duell der beiden Kellerkinder verlor zu keinem Zeitpunkt an Fahrt, ehe sich Flo Diehl im Vorwärtsgang in einem Zweikampf verletzte und mehrere Minuten auf der Platte liegen blieb. Zwar konnte der Ex-Dragon nach einiger Zeit gestützt das Feld verlassen, musste aber auch am Seitenrand noch länger weiterbehandelt werden. Die SGSH schraubte das Ergebnis derweil weiter in die Höhe und verabschiedete sich mit einer überraschend hohen 22:15-Pausenführung in die Kabine – nur, um den Gastgebern erneut den besseren Start zu gewähren.
Fotogalerie:
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Die kamen nämlich mit mehr Schwung aus der Pause zurück und stillten den Torhunger der Sauerländer zumindest kurzzeitig (19:23, 34.). Doch wie schon im ersten Durchgang waren es die Zeitstrafen, die den VfL erneut aus der Bahn warfen. Die Gebrüder Jaeger – Neuzugang Felix rutschte für Austermann in den Spieltagskader – und Keeper Jannack stellten den alten Abstand wieder her (19:26, 39.). Der SGSH-Zug, er konnte in Hagen an diesem Abend nicht gebremst werden. Nach dem nächsten Timeout der Gastgeber marschierten auf der Gegenseite die Faßbender-Schützlinge unermüdlich weiter und stellten durch Julian Thomas’ bereits neunten Treffer auf 21:29 (7m, 41.).
Auch in der Höhe hochverdient
Obwohl die Messe zu dieser Zeit bereits gelesen war, steckte keine der beiden Sieben auf und spielte weiter hochseriös. Nach zwei schnellen Toren des VfL nahm auch Faßbender das Timeout (46.). Viel zu korrigieren gab es indes kaum; die Dragons verstanden es, die richtige Antwort auf Gegentreffer zu geben. Sie waren griffig, giftig und wach, leisteten sich dazu kaum Fehlwürfe. Mit Beginn der Crunch Time löffelte Brian Gipperich den nächsten Dreierpack in das VfL-Gehäuse und ebnete damit den Weg zu einem zwischenzeitlichen Zehn-Tore-Vorsprung (27:37, 56.).
Im direkten Anschluss nahm der VfL die letzte verbleibende Auszeit und konnte in den Ausläufern der Begegnung noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben. Unter dem Strich aber steht ein hochverdientes wie dickes Ausrufezeichen, das die SGSH Dragons im Tabellenkeller der Dritten Liga setzen. Während Felix Jaeger mit fünf Treffern einen Einstand nach Maß feiert und die Faßbender-Sieben sich Luft verschafft, wird die Situation der Eintracht weiter verschärft.
Match Facts
VfL Eintracht Hagen II 31:38 (15:22) SGSH Dragons
SGSH Dragons: Gipperich (4), Gernus, Thomas (10/3), Blaauw, Leppich (5), Plate (3), Halfmann, Buschhaus, Perey, N. Jannack, L. Jannack (1), Athanassoglou (2), F. Jaeger (5), Schuster (1), Börner, P. Jaeger (7).