Alle Becken sind leer, in den Umkleiden und im Keller arbeiten die Handwerker fleißig: Das Team des Schwimmbads Räukepütt nutzt die Zeit der Sommerferien für zahlreiche Renovierungsarbeiten.

Am aufwendigsten, erklärt Schwimmmeister Stefan Büth, sind die Arbeiten am großen Hauptbecken. Das ist an einigen Stellen undicht, das Wasser lief am Beckenrand hinunter bis in den Keller. Die größten Problemstellen werden aktuell von einer Dortmunder Fachfirma mit einem speziellen Epoxidharz abgedichtet.

Zudem werden auch die Abläufe der Überlaufrinne komplett überarbeitet und mit neuer Leitungstechnik ausgestattet. Dies soll nicht nur verhindern, dass sich das Wasser einen neuen Weg sucht, sondern hilft laut Büth auch gegen ungewollte Wassergeräusche. In Zukunft, so hofft er, wird es im Räukepütt also leiser.

"Wir müssen das Wasser im Becken einmal im Jahr ablassen, das kann man immer gut mit solchen Arbeiten kombinieren", erklärt er im Gespräch mit LokalDirekt. Neben der großen Baustelle am Überlauf werden auch einzelne, defekte Fliesen im Becken ausgetauscht und abgenutzte Fugen neu verfugt. Zudem wird auch in der Technik unter dem großen Becken gearbeitet und Reinigungsarbeiten durchgeführt, die im laufenden Betrieb nicht möglich sind.

Unterstützung bekam das Schwimmbad-Team auch von der Feuerwehr: Um das Becken leer zu pumpen, rückten die Kiersper Brandschützer mit ihren leistungsstarken Pumpen an. Gerade für angehende Feuerwehrleute eine gute Übung, um sich in Ruhe und unter optimalen Gegebenheiten mit den verschiedenen Geräten zur Wasserentnahme vertraut zu machen, erklärt Büth.

Auch in den Umkleiden sind die Fliesenleger aktiv und erneuern einige Fugen, an denen Abnutzungsspuren entstanden waren. Zudem wurde die Kindertoilette und der Wickelraum auf den neuesten Stand gebracht.

Doch auch abseits der Bauarbeiten sind die Schwimmmeister fleißig. In der kommenden Woche gehen die letzten Plätze für die begehrten Schwimmkurse auf der Website online. Hier können interessierte Eltern ihre Kinder anmelden, damit diese auch bei den Intensivkursen in den Ferien an ihrer Schwimmfähigkeit arbeiten können. Denn Büth und seinem Kollegen Sebastian Schoch, der seit rund zwei Monaten im Räukepütt arbeitet, fällt auf: Immer weniger Kinder können schwimmen. Ein alarmierendes Signal, dass die DLRG deutschlandweit bestätigt.

Grund dafür sei unter anderem, dass immer mehr Schwimmbäder schließen, auch aufgrund von Personalnot. Auch das Schwimmbad am Nattenberg musste aufgrund von Personalmangel vor kurzem seine Öffnungszeiten einschränken. Hier, so Büth, konnte auch das Räukepütt-Team helfen. "Aktuell ist unser Auszubildender in Lüdenscheid im Einsatz. So erlebt er im Rahmen seiner Ausbildung auch mal eine Freibad-Saison."

Die Ausbildungszahlen sind in den vergangenen Jahren gesunken, dabei ist der Beruf extrem abwechslungsreich", machte Schoch Werbung. Laut Zahlen der DPA hat sich die Zahl der Prüfungsbewerber in wenigen Jahren beinahe halbiert. "NRW hat dabei mit rund 180 angehenden Schwimmmeistern so viele Azubis wie der Rest von Deutschland zusammen", erklärte Schoch weiter. Für ihn ist vor allem der Wechsel zwischen den Bereichen Schwimmen, Kundenkontakt und technischer Arbeit, die alle drei in der Ausbildung zum "Fachangestellten für Bäderbetriebe" vorkommen, das Reizvolle am Beruf.

Auch für das kommende Jahr sucht das Räukepütt noch einen Auszubildenden - die Stellenausschreibung mit allen Infos ist auf der Website des Schwimmbades zu finden.

Zudem können die beiden berichten, dass sich auch im schwimmbadeigenen Shop die Auswahl vergrößert hat. Neben neuen Badehosen und Badeanzügen für Kinder und Erwachsene gibt es auch verschiedene Burkini-Modelle sowie die passende Beratung für interessierte Kunden.

Sobald das Bad am 1. September wieder öffnet, steht der neue Shop allen Kunden offen.