Mal dick, mal spitz, mal gradlinig – sie wiegen nur einige hundert Gramm, jedes für sich ein Unikat – sie sind Teil von etwas Großem. 248 Meter hoch, 8000 Tonnen schwer: Der Rauchgaskamin Cuno war das Symbol einer ganzen Region. Der Koloss, der jahrzehntelang über Herdeckes Landschaft ragte, wird derzeit Stück für Stück abgerissen. Unter dem Motto „Cuno 1984 – 2024: Ein Stück Erinnerung“ verteilt Mark-E ab Dienstag, 19. März, kostenfrei kleine Betonteile des Kamins.

Auf schwarzen Kunststoffplatten sind die Steine aufgeklebt und mit einem nummerierten Echtheitszertifikat versehen. Diese Bruchstücke der Geschichte erzählen von einer Zeit des Wandels und des Fortschritts. Von der Ära der Kohle im Pott, vom Wohlstand und dem Wandel. „Wir wollen dort eine große PV-Anlage errichten“, erklärt Alexander ten Hompel. Der Stababteilungsleiter Marketing/Kommunikation der Mark-E führt aus, dass eine rund 1,5 Megawatt-Anlage in Planung sei. Die Fläche bleibe somit ein Erzeugungsstandort. Mark-E strebt somit eine nachhaltige und klimafreundliche Nachnutzung des Areals an, um die Energiewende in Südwestfalen voranzutreiben.
„Lieber weihen wir etwas ein, als abzureißen“, sagte Mark-E Vorstandssprecher Erik Höhne in einem Pressegespräch. Er erinnerte gemeinsam mit Herdeckes Bürgermeisterin Dr. Katja Strauss-Köster im Cuno-Forum an der Wetterstraße an die geteilten Meinungen der Bürger – „die Hälfte war für den Abriss – die andere dagegen“. Aufgrund dieser Verbundenheit sei die Aktion mit den Erinnerungsstücken ins Leben gerufen worden. Außerdem, so führte Alexander ten Hompel aus, sei in Zusammenarbeit mit der lokalen Künstlerin Beba Ilic ein ganzheitliches Konzept entwickelt worden. Während die Bruchstücke kostenfrei („aber gerne mit einer Spende“) verteilt werden, wird eine limitierte Stückzahl von Bildern in drei Größen verkauft. Sowohl die Spenden als auch die Verkaufserlöse sollen der „Bürgerstiftung Herdecke“ zugute kommen.

Vom Dienstag, 19. März, bis Sonntag, 24. März, haben Interessierte die Gelegenheit, täglich zwischen 12 und 17 Uhr auf dem Parkplatz des Gas- und Dampfturbinenkraftwerks Herdecke (Wetterstraße 111) kostenfrei Bruchstücke des Rauchgaskamins zu erhalten. Da die Aktion nur so lange läuft, wie der Vorrat reicht, wird empfohlen, sich rechtzeitig um ein Erinnerungsstück zu bemühen. Zusätzlich können Besucher auf dem Kraftwerksgelände Erinnerungsfotos an dem sogenannten Selfie-Point mit dem sich im Abbau befindlichen Rauchgaskamin machen.

Am Stand der Mark-E sind dann auch die Kunstwerke von Beba Ilic zu sehen. „Mark-E konnte die bekannte lokale Foto-Künstlerin gewinnen, um die Bruchsteine des Cuno-Kamins in den Mittelpunkt von Bild-Installationen zu stellen“, betonte ten Hompel. In drei unterschiedlichen Bildgrößen verknüpft sie historische Fotomotive des Cuno-Schornsteins mit echten Bruchstücken. Damit stellen sie eine besondere Erinnerung an das Herdecker Wahrzeichen dar. Die limitierte Sonder-Edition von Beba Ilic kann zu Preisen von 50 Euro (kleines Bild), 100 Euro (mittleres Bild) bis zu 300 Euro (großes Bild) erworben werden. „Der Erlös für alle Kunstwerke kommt vollständig der Bürgerstiftung Herdecke zugute – und damit wieder Projekten, die Ihre Heimat lebens- und liebenswert machen.“ Die Bilder können in der PopArtGallery in der Volme Galerie Hagen (Friedrich-Ebert-Platz 3, 58095 Hagen) erworben werden.
Der Cuno-Kamin:
Der Rückbau des Rauchgaskamins markiert einen weiteren Schritt in der Entwicklung des Mark-E Kraftwerksstandorts in Herdecke. Seit 2021 werden die Nebenanlagen des ehemaligen Kohlekraftwerks Cuno zurückgebaut, und mit dem Abriss des 1984 errichteten, 248 Meter hohen Schornsteins wird voraussichtlich im Sommer 2024 der Rückbau abgeschlossen sein.
Weitere Infos zum Thema gibt es auf einer Themenseite von Mark-E: www.mark-e.de/cuno-aktion
