Perfekter Zeitpunkt: Der Regen legte eine Pause ein, als die Skater und BMX-Fahrer zum ersten Mal über ihre neue Rampe sausten. Bürgermeister Olaf Stelse und Helmut Heidemann, Leiter des Tiefbauamtes, verkündeten die offizielle Freigabe der Drehwand und der großen Rampe. Inline-Skater, Rollschuh- und Skateboard-Fahrer sowie BMX-Fahrradfahrer sollen hier auf ihre Kosten kommen – „alle Sportarten unter einem Hut“, freute sich Lehrer Volker Löffler über die neuen Elemente.
Löfflers Skater-AG gab die Initialzündung für die Erweiterung der Anlage: Schüler haben 500 Unterschriften gesammelt, um ihren Traum von einer abwechslungsreichen Platz zu verwirklichen. „Ich habe alle Klassen meines Jahrgangs besucht und für unsere Idee die Werbetrommel gerührt“, berichtete eine Schülerin. „Wir wollten einfach einen Ort haben, an dem wir skaten und Gemeinschaft haben können.“ Besonders bei den Schülerinnen sei die Skate-AG besonders beliebt.

Löffler habe sich über die Begeisterung seiner Schüler sehr gefreut, da er mit der AG etwas zurück geben wolle, was ihm als Jugendlicher Spaß gemacht habe.
„Damals war ich auch Skate-begeistert und habe mir Skater-Videos aus den USA angeschaut und wollte dort mitfahren“, erinnerte er sich gegenüber LokalDirekt. „Heute möchte ich die jungen Leute etwas von Handy und Tablet weglocken.“ Sein Dank gilt der Stadt Kierspe, „die als guter Partner mitgezogen hat.“
44.000 Euro mit Leader-Förderung
Löffler informierte Helmut Heidemann vom Tiefbauamt über das Anliegen seiner Schüler. Schließlich wurde aus der Aktion ein Leader-Projekt im Verfahren 2022. „Die Gesamtkosten von insgesamt 44.000 Euro wurden zu 65 Prozent durch das Leader-Projekt gestemmt. Die restlichen 35 Prozent sind durch den Haushalt 2022 der Stadt Kierspe gedeckt worden“, so Bürgermeister Olaf Stelse. „Die lokale Leader-Aktions-Gruppe war begeistert von dem Projekt“, schwärmte Regionalmanagerin Friederike Bönnen. „Wir waren beeindruck von dem Engagement der Schüler. Bei dem Projekt arbeiten Schüler, Lehrer und Stadt perfekt zusammen“, lobte sie.
Und auch bei den ersten Testern fanden die neuen Elemente Anklang: „Hier können wir mit unseren Kollegen immer wieder neue Tricks und Challenges ausprobieren. Es wird nie langweilig.“ Nun stehen den Sportfreunden also zwei weitere Elementen zur Verfügung. Sie lassen sich je nach Schwierigkeitsgrad anpassen. „Hier können auch Einsteiger rollen“, so Stelse.
Die mittlere Rampe auf dem Platz, der sowohl als Eisfläche, als auch als Rollschuhfläche gedient hat, müsste nach Schätzungen der versammelten Gruppe mittlerweile mehr als 30 Jahre alt sein. Für die Aufrüstung wurde die bayerische Firma „FUN SKATE“ gewonnen. „Zwei bis drei Mitarbeiter des Bauhofs haben bei der zweimonatigen Bauzeit mitgeholfen“, erinnerte sich Heidemann. „Für das Sauerland ist das Gestell extra wetterrobust“.

Ab sofort kann hier auf drei Elementen gerollt und gesprungen werden – rund um die Uhr und kostenlos, aber am besten mit Helm. Auf wichtige Benutzerhinweise weist ein Schild am Eingang zur Anlage hin. Im Notfall ist die „112“ anzurufen. „Wir hoffen, dass die Anlage viel Freude bringt und von Beschädigungen verschont bleibt. Alle Nutzer sollten ein Auge darauf haben“, so Stelse.
