„Sie dürfen nicht neutral sein. Sie müssen sich positionieren“, appellierte Fereidooni, Professor für Didaktik der sozialwissenschaftlichen Bildung an der Ruhr-Universität Bochum. „Sie sollten zwar niemandem vorschreiben, was er oder sie wählen soll, aber sie sollten sich immer im Sinne des Grundgesetzes positionieren.“
Dass Rassismus im Alltag noch stark präsent ist, veranschaulichte der Experte für antimuslimischen Rassismus und Antisemitismus in der Gesellschaft und Schule mithilfe verschiedener Statistiken. So erklärte er, dass 73 Prozent der 14- bis 24-Jährigen, die einer der rassifizierten Gruppen angehören, eigene Rassismuserfahrungen gemacht haben. 90 Prozent gaben an, dass Ihnen nicht geglaubt wird, wenn sie Rassismus ansprechen: „Unsere Aufgabe ist es, diesen Wert zu reduzieren“, so Fereidooni.

Prof. Dr. Karim Fereidooni sprach zu den Schülern: „Macht den Leuten Mut, sich gegen Rassismus einzusetzen. Verbündet euch, gründet ein Netzwerk und sprecht euch zusammen gegen Diskriminierungen aus.“
Der Vortrag sollte auch das Kollegium zum Nachdenken anregen und Ideen darstellen, mit denen in den Schulen rassismuskritischer agiert werden kann. So schlug er beispielsweise vor, Antidiskriminierungsstellen zu eröffnen, regelmäßig Fortbildungen zu besuchen oder Antirassismusstrategien zu entwickeln.
„Das Wichtigste ist nicht der Vortrag selbst, sondern das, was danach passiert“, betonte der Professor in einer anschließenden Frage- und Feedbackrunde mit Vertretern des Integrationszentrums, Lehrkräften sowie der Schulleitung. Neben dem ESBK, das von Schülern aus über 40 Nationen vertreten wird, nahmen auch Schüler der Humboldtschule in Halver sowie des Gertrud-Bäumer-Berufskollegs in Lüdenscheid an der Veranstaltung teil.
Internationale Wochen gegen Rassismus noch bis zum 30. März
Den Startschutz für die Aktionswochen gegen Rassismus setzte die Ausstellung im Sozialen Bürgerzentrum „Hand in Hand“ in Kierspe – LokalDirekt berichtete. Bis zum 30. März gehen die Veranstaltungen im Märkischen Kreis des Integrationszentrum weiter, für die sich Interessierte zum Teil auch noch selbst anmelden und teilnehmen können.