In der heutigen Sitzung des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses „Brückendesaster und Infrastrukturstau“ (PUA III) hat ein Sachverständiger bestätigt, dass die Schäden an der Rahmede-Talbrücke bereits seit längerem bekannt gewesen seien. Zudem habe ein Ingenieurbüro auf die dringende Notwendigkeit von Instandhaltungs- oder Ertüchtigungsmaßnahmen beim zuständigen Landesbetrieb hingewiesen.
Hierzu erklärt Gordan Dudas, Obmann der SPD-Fraktion im Landtag NRW im PUA III: „Wäre der Neubau der Talbrücke Rahmede nicht verschoben worden, wäre es voraussichtlich nicht zu einer Sperrung und somit auch nicht zu diesem Verkehrschaos gekommen. Dies konnten wir nach der heutigen Befragung eines äußerst kompetenten Sachverständigen festhalten. Erst durch die Verschiebung der Neubauarbeiten sind alle weiteren Probleme entstanden.
Diese Entscheidung wurde unter dem damaligen Verkehrsminister Hendrik Wüst getroffen. Der Sachverständige erläuterte zudem, dass es von Anfang an im Grunde genommen einen „Konstruktionsfehler“ bei der Brücke gab. Damit konnte er auch ein einmaliges Schadensereignis ausschließen. Die Darstellung von CDU und Grünen, dass ein großes, einmaliges Schadensereignis durch einen Schwertransport die Schäden an der Talbrücke Rahmede verursacht hätten, konnte somit heute widerlegt werden.
Der wiederholte Versuch, die Landesregierung dadurch zu entlasten, dass es sich um ein plötzliches, unvorhersehbares Ereignis gehandelt habe, ist damit krachend gescheitert. Vielmehr wurde heute deutlich, dass bis zum Jahr 2020 landesweit bei weit über 2300 Brückenbauwerken keine Prüfungen durchgeführt wurden. Die Landesregierung ist hier ihren Pflichten nicht nachgekommen.“
Hinweis der Redaktion: Eine frühere Version des Berichtes zeigte ein Foto der neuen Rahmedetalbrücke im Bau. Das hat zu Missverständnissen geführt. Wir haben dieses Foto daher gegen ein Bild der alten Rahmedetalbrücke ausgetauscht.