Die Frau erhielt am Ostermontag abends einen Anruf. Auf dem Display erschien die Telefonnummer ihrer Sparkasse. Der Anrufer stellte sich als Mitarbeiter der Sicherheits-Abteilung ihrer Bank vor und erklärte, dass von ihrem Konto Geld ins Ausland überwiesen worden sei. Als die Kundin dem widersprach, bot der Anrufer an, die Überweisungen rückgängig zu machen. Die Frau müsse die Stornierungen lediglich per TAN „bestätigen“.
Lastschriften storniert
Die Meinerzhagenerin generierte mit ihrer Bankkarte und ihrem TAN-Generator mehrere Transaktionsnummern und gab sie dem Anrufer durch. Im nächsten Schritt sollte die Frau selbst eine Sofortüberweisung veranlassen, was jedoch nicht funktionierte. Nach dem Telefonat kontrollierte die Meinerzhagenerin ihr Konto im Online-Banking und stellte fest, dass rechtmäßige Lastschriften storniert wurden. Sie glaubte an ein Versehen und suchte am nächsten Werktag die Sparkasse auf. Dort flog der Betrug auf.
Weil die Sofortüberweisung nicht funktionierte, ist scheinbar kein Schaden entstanden. Das Online-Banking wurde gesperrt. Die Stornierung der rechtmäßigen Lastschriften sollte den Telefonbetrügern möglicherweise dazu dienen, mehr freies Geld auf dem Konto zur Verfügung zu haben.
Warnung von Banken und Polizei
Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang unisono mit Banken und Sparkassen ausdrücklich vor solchen Anrufen, die unter dem Begriff des „Spoofing“ (zu Deutsch: Täuschung, Manipulation) bekannt geworden sind. Betroffen sind Kunden nahezu aller Banken. „Am Telefon kann sich jeder für alles ausgeben. Deshalb dürfen keinesfalls PIN oder TAN durchgegeben werden“, so die Polizei.
Anrufernummern, die auf dem Display erscheinen, seien manipulierbar: „Betrüger sammeln umfangreiche Informationen, sodass sie ihre Opfer mit vermeintlichem Wissen täuschen können.“ Andere Betrüger würden ihre Opfer unter einem Vorwand dazu überreden, ihnen Zugang zum Computer zu ermöglichen. „Das sollten Betroffene keinesfalls zulassen“, betont die Polizei. In wieder anderen Fällen bekommen Opfer Mails oder Messenger-Nachrichten wegen angeblicher Sicherheitsüberprüfungen, wodurch die Opfer auf nachgebaute, gefälschte Bankseiten gelockt werden: „Wer dort seine Online-Banking-Zugangsdaten einträgt, der öffnet den Tätern das Tor zu ihrem Bankkonto.“