Zu Gast waren Sebastian Wagemeyer (Bürgermeister der Stadt Lüdenscheid), Melita Alzorba (parteiunabhängige Bürgermeisterkandidatin nominiert von der CDU), Angela Freimuth (FDP-Politikerin aus Schalksmühle und Abgeordnete im Landtag NRW), Andreas Stach (Fraktionsvorsitzender der Grünen im Rat der Stadt Lüdenscheid), Oliver Fröhling (Vorsitzender der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Lüdenscheid) sowie Otto Ersching (Linken-Politiker in der Stadt Lüdenscheid), die sich den Fragen der Schüler stellten – und davon gab es einige.
Schule und Bildung
Großen Stellenwert hatte bei den Schülern das Thema „Bildung und Schule“. Sie sprachen den Lehrermangel an, wiesen auf veraltete Klassenräume und marode Toiletten hin und berichteten über die schlechte Infrastruktur an Schulen. „Bei vielen Punkten, wie dem Lehrermangel, können wir als Stadt nichts tun, weil das Entscheidungen sind, die auf Landesebene getroffen werden“, erklärte Sebastian Wagemeyer. „Jedoch können wir gute Rahmenbedingungen schaffen, damit Lehrkräfte gerne in die Schulen dieser Stadt kommen.“
Melita Alzorba konnte den Frust der Schüler ebenfalls gut nachvollziehen, insbesondere in Bezug auf die nach wie vor viel zu veralteten Räume. „Ich wette, dass die Toilette noch so aussieht wie im Jahr 2002, als ich hier an der Schule mein Abitur gemacht habe“, schmunzelte die Bürgermeisterkandidatin. Größte Herausforderung seien jedoch unzureichende, finanzielle Mittel, da das Geld auf alle Schulen der Stadt verteilt werden müsse und in der Vergangenheit zu viel für andere Dinge ausgegeben worden sei. Dennoch war für Alzorba klar, dass die Räume in den Schulen Priorität haben sollten, trotz der finanziellen Lage.
Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche
Die Bergstadt-Gymnasiasten äußerten auch Kritik an den Freizeitmöglichkeiten in Lüdenscheid. „Jugendtreffs machen früh zu, Clubs, Konzerte sowie Sport- und Kulturangebote gibt es viel zu wenig – wie wollen Sie so junge Menschen in der Stadt halten?“, fragte Moderator Elias Ignatzek in die Runde.
Andreas Stach, Fraktionsvorsitzender der Grünen, zeigte Verständnis, betonte aber auch, dass es durchaus Angebote gebe, nur viele nicht wüssten, dass es diese gibt. Er verwies zum Beispiel auf den neu gebauten Mountainbike-Trail und die Discgolf-Anlage. Wagemeyer erklärte hingegen, dass sich seines Erachtens das „Ausgeh-Verhalten“ der Jugendlichen schlichtweg verändert habe: „Als ich jung war, war das Lokal ‚Stock‘ immer brechend voll. Heute ist das nicht mehr so. Deshalb ist es entscheidend, dass ihr mitmacht, um die Stadt lebendiger zu gestalten“, so der Bürgermeister. „Wir brauchen eine aktive Stadt, damit Lüdenscheid sauberer, sicherer und besser wird“, fügt Oliver Fröhling hinzu.
Zum Abschluss der Veranstaltung, die aufgrund ihrer zeitlichen Begrenzung einige Fragen unbeantwortet ließ, beendete Schülersprecher Ignatzek die Runde mit einem klaren Appell an das gesamte Publikum: „Politik ist spannend, weil sie uns alle betrifft. Viele von euch sind bei der Kommunalwahl im September wahlberechtigt – nutzt dieses Recht und geht wählen. Bleibt laut und mischt euch ein, um eine Haltung für Vielfalt und Respekt und gegen Hass zu zeigen.“
Das sagen Bürgermeister Sebastian Wagemeyer und die diesjährige Bürgermeisterkandidatin Melita Alzorba über die Veranstaltung und das Engagement der Schülervertretung des Bergstadt-Gymnasiums:
Auch Schülersprecher und Moderator Elias Ignatzek erklärte im Gespräch mit LokalDirekt, wie er die Diskussion in der Aula empfand – und er stellte noch einmal klar: „Wir interessieren uns sehr wohl für Politik.“
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