Der neue Kunstrasenbelag an der Breckerfelder Sport- und Freizeitanlage ist fertig – und das schneller als gedacht. Aus diesem Anlass hat der Fußballverein Schwarz-Weiß Breckerfeld am Donnerstagabend, 4. September, Vertreter aus Politik und Verwaltung, der Sport- und Freizeitanlage gGmbH und dem Förderkreis zu einer kleinen Eröffnungszeremonie eingeladen.

„Wir hätten nicht damit gerechnet, dass der Platz so schnell fertig wird“, staunte SW-Vorsitzender Marvin Tholen bei seiner Begrüßung. Nachdem das Fachunternehmen Polytan Ende Juli mit dem Rückbau des alten Kunstrasens begonnen hatte, habe es gerade einmal zwei Wochen gedauert, bis das neue Kunstgrün verlegt war - auch dank kurzer Wege: „Die Monteure haben hier in Breckerfeld übernachtet, um keine Zeit durch Anfahrt zu verlieren.“ Tholen zeigte sich sichtlich dankbar für das zügige und reibungslose Verfahren – stellvertretend auch im Namen des TuS Breckerfeld und der gGmbH.

Verlässliche Zusammenarbeit

Dass der neue Belag heute Realität ist, sei laut Tholen vor allem einem reibungslosen Zusammenspiel aller Beteiligten zu verdanken: „Ein Zeichen, dass die Entscheidungsinfrastruktur in Breckerfeld einfach und unkompliziert funktioniert. Wir haben nicht die Probleme, die andere Kommunen haben – Verwaltung und Politik unterstützen uns stets bei unseren Planungen.“ Ein besonderer Dank gehe aber auch an Peter Schneider und Wolfgang Goebel von der gGmbH, die das Projekt in den vergangenen Wochen federführend begleitet und koordiniert hatten.

Ball muss lernen, geradeaus zu rollen

Nach 18 Jahren im Dienst hatte der alte Kunstrasen - trotz guter Pflege - ausgedient. Der neue Belag kommt ohne das bislang übliche Mikroplastik-Granulat aus – stattdessen wurde Sand eingefüllt. Die ersten Trainingseinheiten hätten daraufhin bei den Schwarz-Weiß-Spielern für Verwunderung gesorgt: „Der Ball lief langsamer, bog plötzlich nach links oder rechts ab – wir dachten schon, mit uns stimmt was nicht“, lachte Tholen. Die Erklärung von Polytan kam prompt: Das Füllmaterial müsse sich erst setzen.

400.000 Euro für Rasen und Wärmepumpe

Bürgermeister André Dahlhaus blickte in seiner Rede auf die Ursprünge der Sanierungspläne zurück: „Schon mit Fertigstellung der Sport- und Freizeitanlage 2016/2017 haben wir im Rat darüber gesprochen, was passiert, wenn erste Sanierungen anstehen.“ Das damalige „Gentlemen’s Agreement“ zwischen Stadt, gGmbH, Förderkreis und Vereinen sah vor, dass die Stadt bei Bedarf finanziell unterstützt – ein Versprechen, das jetzt eingelöst wurde. „400.000 Euro haben wir im Haushalt bereitgestellt – für den neuen Kunstrasen sowie eine Wärmepumpenheizung fürs Vereinsheim.“

Sattes Grün und Sand statt Mikroplastik: Der Kunstrasenplatz an der Sport- und Freizeitanlage wurde runderneuert.
Foto: Satur

Auch der Förderkreis habe erheblich zur finanziellen Entlastung beigetragen. „Wir sind froh, wieder ein so sattes Grün hier zu haben – und aus städtischer Sicht eine Anlage, die sich wirklich sehen lassen kann“, so Dahlhaus. Im kommenden Haushaltsjahr seien daher - angesichts der zahlreichen Investitionen der letzten Jahre, zum Beispiel in Tribüne, Flutlichtanlage und Mehrzweckfeld - erstmal keine weiteren Mittel eingeplant.

Starkes Ehrenamt, starke Infrastruktur

Arno Förster, SPD-Fraktionsvorsitzender und langjähriges Ratsmitglied, erinnerte an die Anfänge der Anlage: „Ohne das lebendige Ehrenamt in Breckerfeld wäre weder die Realisierung noch der Erhalt der Anlage in diesem Umfang möglich gewesen.“ Auch er lobte die Arbeit und Unterstützung der gGmbH und des Förderkreises: „Für die Stadt alleine wäre das finanziell kaum machbar gewesen.“

Arthur Badura hob in seiner Funktion als Vorsitzender des Jugend- und Sportausschusses hervor: Die Anlage sei ein absoluter Gewinn für die Stadt – nicht nur sportlich: „Mit einem Platz in diesem Zustand bieten wir jungen Leuten beste Trainingsvoraussetzungen. Das bindet sie an die Vereine – und zieht zugleich neue Talente von außen an.“ Die Erfahrung aus Zurstraße, wo seit der Kunstrasenverlegung ebenfalls ein starker Zulauf verzeichnet werde, unterstreiche diese Einschätzung.

Praxistest: Nach dem offiziellen Teil versuchten Marvin Tholen und Gäste, ihre Treffsicherheit unter Beweis zu stellen.
Foto: Satur

Abschluss mit Torschuss

Zum Abschluss der kleinen Einweihungsrunde griffen alle Gäste dann selbst zum Ball: kurzerhand wurden ein Mini-Tor aufgestellt und ein paar lockere Schüsse verteilt. Danach ließ man den Abend bei Bier und Würstchen ausklingen und verfolgte, stilecht bei Würstchen und Bier, gemeinsam das Kreispokalspiel der SpVg Schwarz-Weiß Breckerfeld gegen RW Ennepetal-Rüggeberg von der Tribüne aus.

Trotz kämpferischer Leistung ging das Spiel mit 1:2 verloren. Zumindest der Stimmung unter den geladenen Gästen tat das aber keinen Abbruch - für sie war der wahre Sieger des Tages der neue Kunstrasen. Und wenn alles so läuft wie beim letzten Alten, wird er Breckerfelds Fußballern mindestens die nächsten 18 Jahre treue Dienste leisten. Und ganz sicher auch Siege bescheren.

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