Auf dem Gelände des ehemaligen Marienhospitals in Iserlohn-Letmathe nimmt die städtebauliche Zukunft konkrete Formen an: Ab dem Frühjahr 2026 soll das seit 2019 stillgelegte Krankenhaus abgerissen werden, um Platz für das neue „MarienQuartier“ zu schaffen.

Es geht voran am Standort des ehemaligen Letmather Marienhospitals. Das erfuhren die Mitglieder der Iserlohner CDU-Fraktion am Dienstag, 22. Juli, vor Ort am damaligen Haupteingang des im Jahr 2019 stillgelegten Krankenhauses mit seinerzeit noch 100 Betten.

Noch sind Gebäude und Grundstück im Besitz der Märkischen Gesundheitsholding in Lüdenscheid, die sich seinerzeit vertraglich verpflichtet hatten, Gelände und Immobilie bei Aufgabe des Hospitals an die Katholische Kirchengemeinde St. Kilian zurückzugeben. Das soll jetzt zeitnah geschehen, erfuhren die Christdemokraten von Matthias Faßmann, letzter Verwaltungsleiter des Marienhospitals und Mitglied im Kirchenvorstand.

Mitglieder der Iserlohner CDU-Fraktion informierten sich am ehemaligen Letmather Marienhospital über den Stand der Planungen für das neue Wohnquartier auf dem 12.000 Quadratmeter großen Areal.
Foto: Hendrik Klein

Verhandlungen seit Frühjahr 2024

Seit Frühjahr 2024 verhandeln die Akteure, zu denen kirchenseitig auch Michael Brieden und Jürgen Schauerte gehören, über die vertraglichen Details. Verzögerungen gab es unter anderem aufgrund der Frage, ob die im Marienhospital befindliche Dialyseeinrichtung der Märkische Dialysezentren GmbH weiterbetrieben werden soll. Darüber hinaus musste sichergestellt werden, dass das benachbarte Märkische Seniorenzentrum zukünftig autark mit Heizenergie versorgt wird. Bislang wurde das Seniorenzentrum über eine Heizzentrale aus dem alten Marienkrankenhaus versorgt.

Beide Punkte wurden zwischenzeitlich von den Märkischen Kliniken geklärt.

Pläne für „MarienQuartier“ stehen

Was mit dem Gelände geschehen und wie es künftig bebaut werden soll, erfuhren die Christdemokraten, angeführt vom Fraktionsvorsitzenden Fabian Tigges und dem Stadtverbandsvorsitzenden Karsten Meininghaus, von Michael Schmitt. Der Geschäftsführer der STADTprojekt Iserlohn GmbH erläuterte den CDU-Fraktionsmitgliedern die Pläne für die Bebauung des 12.000 Quadratmeter großen „MarienQuartiers“, so der bereits feststehende Name.

Zwischen Hagener- und Lindenstraße sollen 80 bis 100 Wohneinheiten errichtet werden, ein Facharztzentrum könnte ebenfalls entstehen. „Erste Interessenten fürPraxisräume gibt es schon“, so Michael Schmitt. Die Friedensglocke aus der ehemaligen Krankenhaus-Kapelle soll einen neuen Platz im „MarienQuartier“ bekommen.

Abriss ab Frühjahr 2026

Sobald das Eigentum des Geländes an die STADTprojekt GmbH übergegangen sei, könne mit dem Abriss des Gebäudes begonnen werden. „Ich gehe von Frühjahr 2026 aus“, schätztMichael Schmidt. „2027 oder 2028 könnten die ersten Häuser stehen“, fügt der Geschäftsführer hinzu. Der STADTprojekt-Chef verspricht: „Eine Heuschrecke oder einen Großinvestor wird es nicht geben. Und wir werden die Bevölkerung rechtzeitig in alle Planungen mit einbeziehen.“

SPD sieht „Gewinn für Letmathe“

„Dass sich ein Projektentwickler für das Gelände des ehemaligen Marienhospitals gefunden hat, ist ein echter Gewinn für Letmathe – gerade an einer so sichtbaren Stelle mitten im Stadtteil“, freut sich auch Eva Kitz, Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Iserlohn. „Es zeigt: Letmathe bleibt attraktiv für gute Ideen, für Investitionen und für eine Stadtentwicklung, die zu den Menschen passt.“

Auch SPD-Stadtverbandsvorsitzender Michael Scheffler und Fraktionsvorsitzende Eva Kitz freuen sich über die Zukunftspläne für das neue Wohngebiet.
Foto: SPD

Bereits 2019 habe die SPD-Fraktion mit ihrem Antrag zur Veränderungssperre und zur Aufstellung eines Bebauungsplans die entscheidenden Weichen gestellt. „Wir haben den Weg bereitet, damit die Stadt mit der Holding überhaupt auf Augenhöhe über die Zukunft sprechen konnte“, so MichaelScheffler, Initiator des damaligen Antrags. „Dazu brauchte es Mut, Klarheit – und den politischen Willen, das Grundstück sich nicht selbst zu überlassen.“

Letmather sollen mitgestalten können

Die SPD-Fraktion sieht in der Entwicklung des Areals einen wichtigen Impuls für den Stadtteil. „Die Perspektive dieses Quartiers entsteht im Zusammenspiel von guter Planung und gelebter Beteiligung – die Letmatherinnen und Letmather sollen mitgestalten können“, so Eva Kitz. „Was hier entsteht, ist zukunftsorientierte Stadtentwicklung. Wir begleiten sie weiterhin mit voller Unterstützung“, so Kitz und Scheffler abschließend.