„In Zusammenarbeit mit der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) organisieren wir eine Typisierungsaktion, bei der sich Besucherinnen und Besucher als potenzielle Stammzellspender registrieren lassen können“, erzählt Organisatorin Lisa Stratmann. In der Zeit von 15 bis 18 Uhr am Samstag und von 12 bis 18 Uhr am Sonntag stehen Teams im Rahmen des Pfarrfestes als Ansprechpartner in der Bücherei am Pfarrer-Neunzig-Haus zur Verfügung.
Was ist eine Typisierung und warum ist sie so wichtig?
Bei einer Typisierung handelt es sich um einen einfachen und schnellen Vorgang, der potenzielle Stammzellspender identifiziert. Diese Stammzellen können für Menschen, die an Blutkrebs oder anderen schweren Erkrankungen leiden, lebensrettend sein.
Besonders wichtig sei die Typisierung, da jeder Patient einen „genetischen Zwilling“ benötigt, dessen Gewebemerkmale mit den eigenen übereinstimmen. Die Wahrscheinlichkeit, diesen passenden Spender zu finden, ist jedoch sehr gering – oft liegt sie nur bei 1:20.000 oder sogar noch darunter. Daher zählt jede Registrierung, so die DKMS.
Wie funktioniert die Typisierung?
Die Typisierung ist unkompliziert und schmerzfrei. Zunächst füllt man einen kurzen Fragebogen aus, um sicherzustellen, dass man gesundheitlich als Spender in Frage kommt. Anschließend wird ein Abstrich der Mundschleimhaut mittels eines Wattestäbchens genommen. Der gesamte Prozess – Fragebogen und Abstrich – dauert nur wenige Minuten. Dieses Stäbchen werden dann an die DKMS geschickt, wo im Labor die Gewebemerkmale analysiert und in der Spenderdatenbank gespeichert werden. Sollte eines Tages ein Patient diese Merkmale benötigen, wird man von der DKMS kontaktiert.
Wer kann Stammzellspender werden?
Vor der Registrierung müssen ein paar Punkte beachtet werden:
Alter: Für die Typisierung muss man zwischen 17 und 55 Jahre alt sein.
Gesundheitszustand: Man sollte in einem guten allgemeinen Gesundheitszustand sein. Bestimmte Erkrankungen wie schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes (außer Diabetes Typ 1), oder chronische Infektionen (z.B. Hepatitis) schließen eine Registrierung aus. Im Rahmen der Typisierung füllt man einen Fragebogen aus, der sicherstellt, dass man gesundheitlich geeignet ist.
Körpergewicht: Der BMI (Body-Mass-Index) sollte nicht über 40 sein, starkes Übergewicht kann ein Ausschlusskriterium sein.
Was passiert, wenn ich als Spender in Frage komme?
Sollte ein Patient die Stammzellen benötigen, wird der potentielle Spender von der DKMS kontaktiert und über die weiteren Schritte informiert. Diese umfassen zusätzliche Untersuchungen und schließlich die Spende, die in den meisten Fällen durch eine Blutentnahme erfolgt. Jede Typisierung erhöht die Chance, einem an Blutkrebs erkrankten Menschen das Leben zu retten. Durch die Registrierung geben potentielle Spender einem Patienten Hoffnung und die Chance auf ein zweites Leben.