Früh am Morgen versammelten sich die Bauernschützen noch bei strahlendem Sonnenschein zum Antreten in der Denkmalstraße (wir berichteten). Auch während ihres zünftigen Traditionsmarsches durch die Bauernschaften hin zum Schießstand der Kreisjägerschaft EN hielt das Wetter. Rund 13 Kilometer legten die Schützen zu Fuß zurück, ehe sie gegen 15 Uhr am Schießstand in Ehringhausen eintrafen, um das Königsschießen auszutragen.
Unwetter drohte
Doch gegen 16.30 Uhr wurde es plötzlich ungemütlich: Dunkle Wolken zogen auf, die Warn-Apps schlugen Alarm, und der Deutsche Wetterdienst rief die Warnstufe Rot aus: Unwetter mit Starkregen, Gewitter und Hagel drohten, und um Punkt 17 Uhr setzte auch prompt der Regen ein – zum Glück schwächer als befürchtet. Die Bauernschützen jedoch setzten ihr Königsschießen unbeirrt fort, schließlich hatten zahlreiche Helfer dafür gesorgt, dass die Fläche rund um den Schießstand durch Pavillons geschützt wurde. Kaum eine halbe Stunde später: Entwarnung. Die Unwetterwarnung wurde aufgehoben und auch bei den Bauernschützen zeichnete sich langsam das Finale ab.
Acht Schützen im Stechen
Zum Ende waren es acht Schützen aus vier Bauernschaften, die im Stechen antraten und auf die „10“ der Schießkarte zielten. Im dritten Stechen fiel dann die Entscheidung: Um exakt 18.48 Uhr trat Hauptmann Christian Abel vor die versammelten Bauernschützen und Zuschauer und verkündete den neuen König: Jörg Dörnen holte sich den Titel – und damit zugleich das Double für seine Bauernschaft Ebbinghausen.
Jubel brach aus, und es flossen auch bei dem ein oder anderen Tränen der Freude und Rührung: Alle freuten sich für ihren langjährigen Vereinskameraden, schnell bildete sic h eine lange Schlange, um Jörg Dörnen in die Arme zu schließen und zu seinem Titel zu gratulieren.
Detlef Troha ist Fähnrich
Nicht weniger strahlte der neue Fähnrich: Diesen Titel sicherte sich Detlef „Ede“ Troha aus der Bauernschaft Berghausen. Auch um ihn herum bildete sich schnell eine Traube aus Gratulanten, die ihn lautstark bejubelte.

Langer Tag – kurze Nacht
Jörg Dörnen, sichtlich bewegt, schloss immer wieder seine Frau Silke in die Arme – die fortan den Titel der Königin tragen darf. Gekrönt wird das neue Königspaar am Abend im Festzelt auf dem Marktplatz. Und wenn die Bauernschützen feiern, dann richtig: Denn auch wenn der Tag lang und der Marschweg weit war, das Königsschießen der 185 Bauernschützen beinahe vier Stunden dauerte – die Nacht zu Sonntag dürfte für sie traditionsgemäß wohl umso kürzer werden.