Der Startschuss für das auf zwei Jahre begrenzte Vorhaben fiel am Donnertag, 14. September, mit einer speziellen Unterrichtseinheit für die Mädchen und Jungen der dritten Jahrgangsstufe. Wenig später stellten Bürgermeister Sebastian Wagemeyer, Winfried Lütke-Dartmann von der Stabsstelle für Demografie und Sozialplanung, der DRK-Stadtverbandsvorsitzende Markus Pflüger sowie Elena Weber und Markus Koth (Diakonie Katastrophenhilfe) das Projekt vor.
Geldgeber ist die Diakonie Katastrophenhilfe Rheinland-Westfalen-Lippe. Sie investiert an insgesamt zehn Standorten vier Millionen Euro Spendengelder in besonders von der Flutkatastrophe im Juli 2021 betroffenen Gebiete. „Ich bin stolz darauf, dass Brügge bei diesem besonderen Programm dabei ist“, sagte Bürgermeister Sebastian Wagemeyer am Donnerstag.
Im Zuge des Projekts sollen Angebote entstehen, die die klassische Quartiersarbeit mit Maßnahmen zur Katastrophenvorsorge und Klimafolgenanpassung vereinen. Mit dem DRK-Lüdenscheid als lokalem Projektträger und der Stadtverwaltung Lüdenscheid als Koordinierungsstelle der Netzwerkarbeit entsteht einer der Pilotprojektstandorte in Brügge.
Zentraler Standort wird das DRK-Haus an der Volmestraße. „Nach der Flut kam es mir vor wie ein Geisterhaus“, sagte DRK-Stadtverbandsvorsitzender Markus Pflüger. Noch immer seien nicht alle Flutschäden restlos beseitigt. Dennoch: „Das Haus soll wieder mit Leben gefüllt werden.“ Eine zentrale Rolle dabei wird Barbara Schmidt spielen. Sie ist seit viele Jahren in Brügge gut vernetzt und übernimmt in Vollzeit die Aufgaben der Quartiersmanagerin.
Was sich im Laufe der zwei Jahre entwickeln werde, lasse sich noch nicht sagen, stellte Markus Pflüger fest. „Da blicken wir noch in eine Glaskugel.“
Die Ziele sind aber klar: Das Projekt soll zur Förderung des bürgerschaftlichen Austauschs, Begegnung, Zusammenarbeit und Netzwerkarbeit auf der Grundlage der vorhandenen Stadtteilarbeit beitragen. Zugleich sollen Maßnahmen zur Katastrophenvorsorge und Klimafolgenanpassung umgesetzt werden.
Ab sofort läuft das Kooperationsprojekt mit den dritten Klassen der Grundschule Parkstraße. Bereits am Donnerstag gestaltete Bürgermeister Sebastian Wagemeyer zusammen mit Feuerwehr-Chef Christopher Rehnert die erste Doppelstunde des neuen Unterrichtsangebots. In der Turnhalle blickten beide mit den Schülerinnen und Schülern auf die Hochwasserkatastrophe in Brügge zurück. In weiteren Veranstaltungen wird es um das Thema Mülltrennung und Entsorgung sowie die Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Lüdenscheid gehen. Außerdem stehen die Themen Wetter, Klima, Wasser, Nachhaltigkeit und Geschichte des Stadtteils auf dem Programm.
Für Schulleiterin Sabine Thiesbrummel ist das neue Quartiersprojekt eine „Riesenchance“. Die Schule sei Lern-und Lebensort zugleich. Deshalb spiele sie im Stadtteil eine große Rolle. „Über die Kinder erreichen wir nahezu alle Familien“, sagte sie. Die Schulleiterin steht voll hinter dem Projekt, auch weil es Zeit sei, dass Brügge wieder „frischen Wind“ spüre.