Der Abriss des Forums und die anschließende Neugestaltung des Areals sind seit Sommer beschlossene Sache. Das komplexe Großprojekt stellt eine der größten und wichtigsten städtebaulichen Herausforderungen für Lüdenscheids Zukunft dar. Jetzt steht der mehrstufige Planungsprozess für die Entwicklung des Grundstücks fest – wenn auch zunächst unter Vorbehalt. Der Fachdienst Bauleitplanung und Städtebau hat das Vorgehen in der Sitzung des Stadtplanungsausschusses am Donnerstagabend, 4. Dezember, skizziert, fasst der Pressedienst der Stadt in einer Erklärung zusammen.

 

Überegionale Nachrichten

Das seit etlichen Jahren leerstehende Forum soll weichen. Für ein neues Konzept, das Attraktivität und Aufenthaltsqualität, Familienfreundlichkeit und Grünflächen vorsieht. Was genau auf dem Grundstück in bester Innenstadtlage entstehen wird, soll ein Fachbüro zusammen mit dem städtischen Fachbereich Planen und Bauen erarbeiten – und mit den Bürgerinnen und Bürgern. Die sollen bei der Analyse von Möglichkeiten und Bedarf sowie bei der darauf basierenden Erstellung eines entsprechenden Konzepts eng eingebunden werden.

„Wir möchten ein innovatives Projekt umsetzen, hinter dem die Bevölkerung steht“, sagte Moritz Pohlmann, Leiter des Fachdienstes Bauleitplanung und Städtebau, im Stadtplanungsausschuss. Hierfür solle in Varianten gedacht werden: Drei bis fünf mögliche Entwürfe sollen erarbeitet werden.

 Um ein passendes innovatives Büro zu finden, wird ein Vergabeverfahren gemäß § 17 VGV (Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb) durchgeführt. Hierbei handelt es sich laut Pohlmann ebenfalls um einen mehrstufigen Prozess, um „das wirtschaftlich und qualitativ beste Angebot“ zu finden. „Wir haben noch einen langen Weg vor uns, aber wir wissen, wo wir hin wollen und wie wir dahin kommen“, gab sich der Städtebau-Chef zuversichtlich, der zusammen mit Anna Klippenstein und Nico Kirchner federführend an dem Projekt arbeitet.

 In einem nächsten Schritt soll die Politik eine Vorzugsvariante beschließen, die anschließend in einer Entwurfsplanung weiter konkretisiert werden soll. Darin enthalten sind die Aufstellung eines Bauzeiten- und Kostenplans und die Prüfung, ob und welche Fördermittel für die Neugestaltung des Forum-Areals abgerufen werden können.

"Onkel Willi & Söhne" hatten sich im Sommer mit frischen Farben in die Diskussion über das Forum am Sternplatz eingebracht.
Foto: S. Helmig

 Soweit die Planung des Vorgehens, die allerdings zunächst unter Vorbehalt steht. Die Suche nach einem geeigneten Fachbüro kann nämlich erst beginnen, wenn der Doppelhaushalt für die Jahre 2026/27 steht, von der Politik abgesegnet ist und die benötigten Gelder für die Vergabe des Planungsauftrags bewilligt werden. Angesichts der schwierigen finanziellen Lage der Stadtverwaltung ist voraussichtlich erst Mitte nächsten Jahres mit einer Entscheidung der Fraktionen zu rechnen. „Wir hoffen das Beste“, sagte Pohlmann.

 Bei lediglich drei Gegenstimmen hatte der Rat im Juli beschlossen, das Forum abreißen zu lassen und das Areal neu zu gestalten. „Ziel ist es, an zentraler Stelle neue Aufenthaltsqualitäten, ein sicheres Umfeld sowie ein grünes, familienfreundliches Stadtbild zu schaffen“, heißt es in dem gemeinsamen Antrag, den die Ratsfraktionen von CDU, SPD, Bündnis `90/Die Grünen und die FDP gemeinsam einbrachten. Eine zu Beginn des Jahres vorgelegte Machbarkeitsstudie hatte den Abriss des Forums und das Anlegen einer Grünfläche mit Freizeitmöglichkeiten als wirtschaftlichste und städtebaulich sinnvollste Option präsentiert.

Wann und wie genau der Abriss des Gebäudekomplexes erfolgen soll, lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Das habe nach Angaben der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) mehrere Gründe. Zum einen müsse für den Abbruch berücksichtigt werden, dass das Forum gleich an mehrere Gebäude direkt angrenzt. Das verkompliziere die Arbeiten und mache Gespräche und Einigungen mit den Eigentümern dieser Immobilien erforderlich, erklärt SEG-Chef Holger Moeser.

Zum anderen solle auch der ebenfalls leerstehende P&C-Komplex an der Ecke Wilhelmstraße/Sternplatz verschwinden. Auch hierfür stehe noch kein konkreter Termin fest. „Sicher ist aber, dass beide Gebäude nicht parallel abgerissen werden können“, sagt Moeser. Ein dritter wichtiger Punkt: Der Abriss orientiere sich auch an den Plänen für die Neugestaltung des Forum-Areals.

 Hinzu komme laut Moeser, dass die Suche nach einem Architekturbüro für den Abriss „gar nicht einfach“ sei. Aber: Erst kürzlich habe die SEG mit einem möglichen Auftragnehmer Gespräche geführt und warte jetzt auf dessen Angebot. Im Idealfall könnte damit der nächste Mosaikstein für das komplexe Vorhaben gefunden sein.