„Wir leben gerade hier im Sauerland in einem Paradies“, meint Norbert Krause mit Blick auf eine saubere Kleinstadt, ohne Obdachlose oder andere Menschen, die offensichtlich nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. „Ich würde mir wünschen, dass jeder einmal hinterfragt, wie er denn in Relation zu manch anderem lebt und dann einmal überlegt, was er mit einer Spende von zehn oder 20 Euro bewirken könnte. Geld, dessen Fehlen er in seinem Portemonnaie noch nicht einmal bemerkt.“
Der 60-jährige belässt es aber nicht beim Wunsch zu helfen, er ist eher ein Mann der Tat. Schon im vergangenen Jahr hatte er an einem 50 Kilometer langen Megamarsch im Ruhrgebiet teilgenommen und für sein sportliches Engagement Spenden bei Familie, Freunden und ehemaligen Geschäftspartnern gesammelt. „Als ich damals nach dem Lauf wieder im Hotel ankam und den Spendeneingang überprüfte, war ich durch das Ergebnis geradezu beflügelt“, erinnert er sich gern. 5750 Euro waren auf dem Spendenkonto eingegangen. Eine Summe, die er in diesem Jahr gerne noch toppen würde.
Nicht zuletzt deshalb, weil er die Laufstrecke am kommenden Wochenende auch gleich verdoppeln wird. 100 Kilometer lang ist die Strecke beim Kölner „Megamarsch“. Bei einem Durchschnittstempo von 6 km/h, geht Norbert Krause davon aus, dass er rund 22 Stunden unterwegs sein wird.
Die Bewältigung der Strecke ist der Einsatz, den er im Gegenzug für Spendengelder für bedürftige Menschen bringt. „Ich bin kein Freund davon, Leistung ohne Gegenleistung zu fordern. Wenn ich mir wünsche, dass Menschen eine Betrag spenden, muss ich auch etwas dafür tun. Deshalb laufe ich“, erklärt er seine Intention, am Megamarsch teilzunehmen.
Spenden für bedürftige Mitmenschen
Die, wie er hofft, in großen Mengen eingehenden Spenden wird er zielgerichtet an Menschen weiterleiten, die ansonsten keine Lobby haben. „Ich habe zum Beispiel mit dem Geld aus den Spenden des letzten Laufes zu Weihnachten obdachlosen Menschen kleine, von mir gefüllte, Taschen geschenkt. Darin waren Hygieneartikeln, Thermosflaschen und ähnlich sinnvollen Dinge.“
Auch mit den Spendengeldern aus diesem Jahr plant er wieder die Unterstützung von Obdachlosen. „Daher reichen ja auch schon kleine Spenden“, erläutert Krause. „Für 5 Euro kann ich schon einige Tuben Zahnpasta einkaufen.“ Eine generelle Planung, was mit dem Geld geschieht, hat er bewusst nicht. „Aktuelle Bedürftigkeit kann man ja nicht planen“, argumentiert er. Es komme oft vor, dass sich Menschen an ihn wenden, um ihn auf die Bedürftigkeit von Personen aufmerksam zu machen, die von anderer Seite keine Hilfe bekommen.
Wichtig sei für ihn in erster Linie, direkt zu sehen, dass die Hilfe ankommt. „Daher spende ich auch an keine Organisation – ich will sehen, wer das Geld, oder die Dinge, die dafür gekauft wurden, bekommt. Ich helfe da, wo ich sehe, dass es Leuten nicht gut geht“, sagt er und ergänzt, dass es ja auch die Freude der Beschenkten ist, die ihm die Motivation für sein Handeln stärkt.
Vorbereitung auf den 100-Kilometer-Lauf
Seit acht Monaten bereitet sich Norbert Krause auf seinen 100-Kilometerlauf vor. In vielen Trainingsläufen bei 30 Grad in der Sonne oder bei strömendem Regen hat er sich auf die auf ihn zukommende Strapaze vorbereitet. „Angefangen habe ich das Laufen nach meiner Krebserkrankung und einem Schlaganfall“, erzählt er, wie es zu seiner Passion kam. „Die psychologische Begleitung in der Reha hat mir „meditatives Walking“ empfohlen. Man läuft und läuft und irgendwann schalten die Gedanken ab. Das ist wie beim Meditieren, nur in Bewegung“, erklärt er. Daher freut er sich auch schon auf den Teil des 100-Kilometerlaufes, der in der Nacht absolviert wird. „Da kann ich am besten abschalten, bin ganz mit mir allein, je monotoner das Laufen ist, umso besser ist es für mich.“ Daher fährt Norbert Krause auch ganz allein nach Köln. Jede Begleitung, jedes Anfeuern unterwegs würde ihn nur ablenken.
Den Lauf abzubrechen ist für ihn keine Option. „Ich halte durch. Mein Start ist am Samstag um 12.15 Uhr und ich gehe davon aus, das Ziel am Sonntag um 10.15 zu erreichen.“ Er hofft, beim anschließenden Blick auf das Spendenkonto wieder so eine Euphorie empfinden zu können, wie im letzten Jahr, damit er in den nächsten Wochen und Monaten viele andere Menschen glücklich machen kann.
Rückfragen und Spendenkonto
Norbert Krause steht auch gern für Fragen zu seinem Spendenprojekt zur Verfügung. Dazu kann er unter info@opeloldtimer.com oder telefonisch unter Telefon 0171-7 47 44 74 kontaktiert werden. Spenden können per Paypal an info@opeloldtimer.com überwiesen werden.
