Der Einfluss der Beatles und hier speziell von Sir Paul McCartney war deutlich hörbar. Ob bei eigenen Kompositionen oder natürlich den Coverversionen der altbekannten Beatles-Hits wie Let it be, Nowhere man, Yesterday oder Hey Jude. Studiert hatte Schirmer an der von McCartney mitbegründeten weltberühmten Hochschule (Institute for Performing Arts) in Liverpool. In den 13 Jahren seines dortigen Aufenthalts – er unterrichtete später selbst einige Jahre dort – traf er immer wieder persönlich auf den wohl berühmtesten Beatle Paul. Dieser lobte Schirmers Werke als „exzellentes Songwriting“ und der Konzertbesucher erlebte, wie sich die Einflüsse der Beatles in Schirmers eigenen Stücken bemerkbar machten.
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Mit Schirmers persönlichem Sound durch lateinamerikanische Rhythmen und Jazzharmonik erfahren die Beatles-Stücke eine Modernität, verlieren dabei jedoch nichts von ihrer bekannten Eingängigkeit. Die Zuhörer jedenfalls, die zum großen Teil aus der Altersgruppe stammen, die zu Hochzeiten der Beatles ihre Sturm- und Drangzeit hatten, sangen lauthals und vor allem textsicher die Evergreens ihrer musikalischen Helden mit. Einziger Unterschied von damals zu heute: Während bei Beatles-Konzerten durch anhaltende, teils hysterisch kreischende Fans teilweise kaum etwas von der Musik zu hören war, war dem Schirmer-Konzert in der Aula des Bildungszentrums am Rahlenberg teilweise ein chilliger Charakter anhaftend. Entspannt und doch mitreißend.
Mit immer wieder eingestreuten Erzählungen aus seiner Liverpooler Zeit, seinen Begegnungen mit Weltstars wie Tracy Chapman unterhielt Dominik Schirmer locker und leutselig, um dann wieder in die Tasten zu hauen oder die Saiten der Gitarre temperamentvoll zu bearbeiten. Kleines Gimmick am Rande des Konzertes: Als der Song Michelle angespielt werden sollte, merkte Schirmer bedauernd an, dass er leider sein Akkordeon nicht mitgebracht habe und somit die in diesem Song so markanten Melodie-Parts nur mit der Gitarre spielen könne. Auf seine wohl nicht ernst gemeinte Frage ans Publikum nach einem Akkordeon stand der Herscheider Frank Dittmann nonchalant auf und übergab sein eigenes Instrument frei nach dem Motto: Ich habe da mal etwas vorbereitet. Ganz wunderbar erklang daraufhin Michelle, das Stück, welches durch das Akkordeon das französische Flair erfuhr.
Mit seinen Bandmitgliedern Gregor Hengersbach (Gitarre), Jörn Dodt (Bass) und Marcel Schmitz (Schlagzeug) bereitete Dominik Schirmer dem Publikum einen wunderbaren Konzertabend mit alten, jung gebliebenen, neuen, eigenen, beeinflussten Liedern der Beatles- und der Jetzt-Zeit. Mit einem augenzwinkernden „Thanks God, the pain is over“ verabschiedeten sich Schirmer und Band begleitet von Standing Ovations von der Bühne. Mehr Publikum als die rund 80 Zuhörer in der Aula hätte dieses Konzert jedenfalls verdient gehabt.