Lichtkunst auch zwischen den Lichtrouten Lüdenscheid: Kunstbegeisterte aus dem Lichtroutenkollektiv haben sich bei einer Exkursion zum Zentrum für internationale Lichtkunst (ZfiL) in Unna über aktuelle Trends informiert. Dabei standen die raumspezifischen Werke der Ausstellung „Light-Land-Scapes“ im Mittelpunkt.
Neben der beeindruckenden Dauerausstellung in den Kellern der ehemaligen Linden-Brauerei organisiert das Team um Museumsdirektor John Jaspers immer wieder höchst interessante Wechselausstellungen.
Bei der 90-minütigen Führung sah die Gruppe aus Lüdenscheid Arbeiten von Andreas Schmid (DEU), Jeongmoon Choi (KOR), Yoana Tuzharova (BGR), und Atelier Rosalie/Thomas Jürgens (DEU). Alle Werke interagieren mit der vorhandenen Umgebung und schaffen eine neue Landschaft, die erst durch das Licht sichtbar wird. Das Hindurchbewegen durch die Licht-Landschaften kommt einem nächtlichen Spaziergang gleich, der Besucherinnen und Besucher durch die Abwesenheit von Tageslicht und der Anwesenheit von Kunstlicht einen eigentlich bekannten Ort mit anderen Augen sehen lässt.
Andreas Schmids Werkkomplex Lichtungen besteht aus mehreren vertikal installierten Leuchtstoffröhren in unterschiedlicher Höhe und Farbigkeit, die durch eine elektronische Steuerung rhythmisch ihre Farbe und Lichtintensität verändern und scheinbar aus dem Boden zu sprießen scheinen.
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Auch bei den immersiven Raumzeichnungen der Künstlerin Jeongmoon Choi steht die Linie im Zentrum. Ein geeignetes Material für ihr Werk Floating Horizon findet sie in fluoreszierenden Fäden, die durch den Einsatz von Schwarzlicht sichtbar gemacht werden und so zu einer dreidimensionalen Zeichnung werden, die die Besucherinnen und Besucher betreten können.
Yoana Tuzharova nutzt das Zusammenwirken von Licht und Dunkelheit auf besondere Weise in ihrer Licht- und Farblandschaft Penumbra. Sie greift die Dunkelheit als Ausgangspunkt für ihre malerisch-skulpturalen Umgebungen auf und erschafft labyrinthartige Räume aus farbigen Flächen, in denen die Interaktion von spektralem Licht und farbigen Schatten eine zentrale Rolle spielt.
Im größten Einzelraum des Museums ist die aus mehreren modularen Paneelen zusammengesetzte Lichtskulptur STREAM I. – III. des Ateliers Rosalie | Thomas Jürgens zu sehen. Zwischen den gereihten Pfeilern formt sich auf der gesamten Raumlänge ein fließendes, vielfarbiges Gewässer aus Licht - Farbigkeit, Helligkeit, Intensität und Rhythmus befinden sich dabei in stetiger Veränderung.
„So oft wir in Unna inzwischen gewesen sind, so unterschiedlich waren die Führungen durch das ZfiL. Immer wieder gab es neue Perspektiven auf die dauerhaften Installationen, sodass selbst das Altbekannte alles andere als langweilig erschien“, zog Thomas Meermann vom Vorstand des LichtRoutenKollektivs ein Resümee. „Die vier Positionen der aktuellen Ausstellung gestalten Lichtlandschaften auf höchst unterschiedliche Weise und loten so auf sehr bemerkenswerte Weise den kreativen Umgang mit Licht aus“, stellte er fest.
Das Lichtroutenkollektiv ist eine Community und ein gemeinnütziger Verein zur Unterstützung der LICHTROUTEN, des Licht Kunst Festivals in Lüdenscheid. Es fördert insbesondere Künstlerinnen und Künstler ebenso wie Projekte, die sich mit der Lichtkunst auseinandersetzen.
Gleichzeitig versteht sich das Kollektiv als Mittler zwischen Lichtkunstschaffenden und der interessierten Bürgerschaft in Lüdenscheid.
Neue Mitglieder und Förderer sind daher immer sehr willkommen, ganz gleich, ob sie nur Mitglied der Community sein möchten, sich mit einer finanziellen Förderung oder mit persönlichem Engagement zum Beispiel als Assistenz bei den LICHTROUTEN einbringen wollen. Die nächsten Lüdenscheider LICHTROUTEN finden im März 2027 statt. Mehr Infos unter www.lichtroutenkollektiv.de








