Seine Leidenschaft wurde 1998 durch den bekannten italienischen Bergsteiger Hans Kammerlander entfacht. „Ich habe ihn bei einem Vortrag kennengelernt. Dort berichtete er davon, dass er den Mount Everest bestiegen habe und mit mit Ski wieder runter ist. Ich war so fasziniert, dass ich förmlich an ihm geklebt habe“, erzählte Fred Lange lachend. Er habe Hans Kammerlander so lange mit Fragen gelöchert, bis dieser gemerkt habe, dass das Interesse des Werdohlers echt war. Er lud ihn darauf hin ein, mit ihm eine Tour zu machen. Letztlich wurden daraus viele Touren. „Ich habe alles von ihm gelernt“, berichtet der Werdohler. Und schließlich nahm Kammerlander ihn mit zu einer Expedition in Pakistan. Es ging auf den zweithöchsten Berg der Erde, dem K2. Es war Langes erster 8000er.
„Alpinsport ist einfach toll. Man ist in der Natur und befreit von allem. Man ist einfach nur auf das Jetzt fokussiert. Außerdem ist man von der Natur abhängig. Naturgewalten kann niemand beeinflussen, da muss man sich unterordnen. Dieses Zusammenspiel hat einen besonderen Reiz“, erklärte Fred Lange. Natürlich sei es auch immer ein besonderes Gefühl an seine individuellen Grenzen zu gehen – und manchmal auch darüber hinaus. Sicherheit ist Fred Lange dennoch wichtig. Meistens ist er daher mit zwei Freunden unterwegs und mit ihnen durch eine Seilschaft verbunden. „Und wir sind nicht so, dass wir nicht auch einmal eine Tour abbrechen. Wenn einer ein schlechte Gefühl hat, geht es wieder hinunter. Wir wollen nicht um jeden Preis nach oben“, erzählte Lange. Natürlich würden aber auch Unfälle passieren, die ihn zum Nachdenken bringen. Beispielsweise als einer seiner Freunde tödlich verunglückte. „Das war auf einer Expedition. Wir waren schon über 6000 Meter als es passierte. Da stellt man dann schon alles in Frage“, gab er zu.
Den Sport an den Nagel zu hängen, kam für ihn jedoch letztlich nie in Frage. „Solange ich mich gesund und fit fühle, mache ich weiter. Aber man muss natürlich auch etwas dafür tun“, erzählte der Sportler. Nahezu täglich werde daher trainiert. Mit Laufen, Fahrradfahren und Krafttraining bereitet er sich auf seine Touren vor. Die nächste ist übrigens bereits geplant. Der knapp 4000 Meter hohe Eiger in der Schweiz soll es werden.
Die euopäischen Alpen haben für den Werdohler eine besondere Magie. Wochenlange Expeditionen in Nepal oder anderswo seien unvergesslich, „die Alpen allerdings auch“. Das Besondere sei, dass es dort immer noch viele Orte gebe, wo einfach niemand anderes sei. Das seien die ganz besonderen Momente. Fred Lange nahm die Frauen in einem Film mit ihn seine Bergwelt der Alpen. Mit Aufnahmen der Helmkamera gab es spektakukäre Einblicke in seine Touren. Auf schmalen Pfaden und über steile Felswände ging es hinauf – und immer wieder wurden die Sportler mit einzigartigen Panoramen belohnt.
Fred Lange machte den Frauen Mut: „Alpinsport kann man auch im hohen Alter noch machen. Es gibt gerade in den Alpen viele Wege, die wirklich leicht sind. Man kann mit der Seilbahn rauf und runter und oben einfach ein bisschen Laufen und die Aussicht genießen.“