Fast 4700 Anträge auf Elterngeld gingen im vergangenen Jahr beim Märkischen Kreis ein. Das teilte die Pressestelle auf Anfrage mit. Rund 37 Prozent der Antragsteller waren Väter. Vier von fünf Vätern nahmen für zwei (Partner-) Monate Elterngeld in Anspruch; während mehr als 90 Prozent der Mütter die Leistung für zehn bis 24 Monate beantragte. Insgesamt zahlte der Kreis im Jahr 2022 fast 32 Millionen Euro Elterngeld aus.
„Das 2015 eingeführte ElterngeldPlus ist nach wie vor beliebt. Es bietet Eltern, die nach der Geburt des Kindes Teilzeit arbeiten möchten, mehr Spielraum. Von der Möglichkeit, dadurch länger Elterngeld beziehen und das Elterngeldbudget besser ausschöpfen zu können, machten über 40 Prozent der Leistungsempfänger – und zwar überwiegend Mütter – Gebrauch“, soweit Kreissprecher Alexander Bange. Da die Möglichkeit der Aufnahme einer Teilzeitbeschäftigung während des ElterngeldPlus-Bezuges immer häufiger genutzt werde, habe sich die Anzahl der Neuberechnungen des Elterngeldes erhöht.
Väter-Anteil beim Elterngeld laut IT.NRW bei 21,4 Prozent
Das Statistische Landesamt IT. NRW nennt dagegen andere Zahlen. Danach bezogen 7256 Menschen im Märkischen Kreis im vergangenen Jahr Elterngeld. „Das kann sich nur auf die gesamte Laufzeit der Zahlungen beziehen und nicht nur auf ein Jahr“, versucht Alexander Bange eine Erklärung.
Die Daten könnten schon deshalb nicht ausschließlich für die vergangenen zwölf Monate gelten, weil die Gesamtzahl der Geburten im Kreis mit rund 3500 weitaus geringer sei. IT.NRW sieht den Väter-Anteil beim Elterngeld nach seinen Berechnungen im MK bei 21,4 Prozent. Der läge damit unter dem Durchschnitt in Nordrhein-Westfalen (24,5 Prozent).

In diesem Vergleich rangiert der Märkische Kreis am Tabellenende in Südwestfalen. Der Hochsauerlandkreis erreicht mit 24,5 Prozent genau den Landesschnitt, der Kreis Olpe liegt mit 25,0 Prozent darüber, der Kreis Siegen-Wittgenstein hat einen Väteranteil von 22,2 Prozent. Der Kreis Soest ist mit 25,2 Prozent Spitzenreiter der Region. Zum Vergleich: Die Nachbarkreise Ennepe-Ruhr-Kreis (25,6 Prozent) und Unna (23,7 Prozent) toppen den MK-Wert ebenfalls. Spitzenreiter in Nordrhein-Westfalen ist die Universitätsstadt Münster mit 32,3 Prozent Väter-Anteil am Elterngeld. Schlusslicht ist Gelsenkirchen mit 14,5 Prozent.
Ausführliche Informationen zum Elterngeld, ElterngeldPlus und zur Elternzeit finden frischgebackene oder zukünftige Eltern auf der Internet-Seite des Märkischen Kreises unter dem Stichwort „Elterngeld“ oder unter dem Link. Dort können auch die aktuellen Antragsformulare heruntergeladen werden.
Außerdem findet sich dort ein Link zum Elterngeldplaner und –rechner des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend, mit dem sich der Elterngeldbezug planen und die voraussichtliche Höhe selbst ermitteln lässt.