Die insgesamt acht baugleichen Krankenwagen waren von der Leitstelle im Schwelmer Kreishaus seit 2018 Tag für Tag in Einsätze geschickt worden – und wurden jetzt durch die nächste Generation abgelöst.
„Wenn Krankenwagen sich über fünf Jahre quasi im 24-Stunden-Dauer-Dienst befinden, macht es für uns aus wirtschaftlicher Sicht keinen Sinn, sie weiter zu unterhalten. Das Material ist beansprucht und Reparaturen werden immer häufiger notwendig“, erklärt Thomas Neumann, Sachgebietsleiter Rettungsdienst der Kreisverwaltung. Hinzu komme der Fortschritt bei der Medizintechnik: Auch EKGs und Beatmungsgeräte müssten regelmäßig auf den neusten Stand gebracht werden.
Ehrenamtliche Organisationen übernehmen
Vom folglich notwendigen Austausch profitieren aktuell der Arbeiter-Samariter-Bund in Witten, das Deutsche Rote Kreuz in Schwelm und die Johanniter-Unfall-Hilfe Ruhr-Lippe in Ennepetal/Herdecke, die jeweils zwei Krankenwagen erhalten. Je ein Fahrzeug steht zukünftig beim Deutschen Roten Kreuz in Witten beziehungsweise in Ennepetal. Sie können die Fahrzeuge ab sofort für ihre ehrenamtliche Arbeit nutzen.
„Falls es in Ausnahmefällen wie Massenkarambolagen oder Zugunglücken gilt, viele Verletzte auf einmal zu versorgen, können wir diese Fahrzeuge aber weiterhin in Einsätze einbinden. Beruhigend zu wissen“, machte Landrat Olaf Schade bei der Übergabe an der Kreisfeuerwehrzentrale in Gevelsberg deutlich. Damit zähle der Schutz der Bevölkerung eindeutig ebenfalls zu den Gewinnern dieser Lösung.
Diese Lösung geht auf einen Beschluss des Kreistages im September 2021 zurück. Seinerzeit hatte die Politik sich einstimmig dem Vorschlag der Kreisverwaltung angeschlossen, ausgemusterte Rettungsdienstfahrzeuge nicht mehr an Höchstbietende zu verkaufen, sondern sie vorrangig den Hilfsorganisationen im Kreis zu Gute kommen zu lassen.
Wichtige Unterstützung
Den kostenfreien Besitzerwechsel der Fahrzeuge werteten alle an der Übergabe Beteiligten – neben Schade und Neumann auch Michael Schäfer, Fachbereichsleiter für Sicherheit und Ordnung, und Dennis Wichert, Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz, sowie die Vertreter der Hilfsorganisationen – als Wertschätzung und wichtige Unterstützung. Der Kauf vergleichbarer Fahrzeuge sei durch die Hilfsorganisationen schließlich finanziell nicht zu stemmen.
Im medizinischen Bereich sind im Ennepe-Ruhr-Kreis das Deutsche Rote Kreuz, der Arbeiter-Samariter-Bund und die Johanniter-Unfallhilfe als Hilfsorganisationen aktiv.