Der Ennepe-Ruhr-Kreis verstärkt seine Bemühungen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit durch den Einsatz einer zweiten semistationären Geschwindigkeitsmessanlage.
„Die neue Anlage wurde für rund 280.000 Euro angeschafft und ist ab sofort einsatzbereit“, heißt es seitens der Kreisverwaltung am Freitag, 20. Juni. Ziel der Anschaffung sei es, Verkehrsteilnehmer dauerhaft zu einer regelkonformen Fahrweise zu bewegen und damit das Risiko schwerer Unfälle zu senken.
Positive Erfahrungen mit erster Anlage
Bereits im vergangenen Jahr hatte der Ennepe-Ruhr-Kreis eine erste semistationäre Messanlage – einen sogenannten Blitzanhänger – in Betrieb genommen.
Die bisherigen Erfahrungen seien durchweg positiv, wie Luisa Enkhardt, Sachgebietsleitung der zentralen Bußgeldstelle im Kreishaus Schwelm, erklärt: „Aus den Gebieten, in denen wir den Blitzanhänger eingesetzt haben, gab es zahlreiche positive Rückmeldungen, der Verkehr habe sich spürbar und erkennbar entschleunigt und bewege sich mehr in erlaubten Bereichen.“ Ein Vorteil der semistationären Technik sei der flexible und langfristige Einsatz – auch nachts und an Wochenenden, was mit mobilen Messfahrzeugen nicht in gleichem Maße möglich sei.
Einsatzorte auch auf Hinweise aus Bevölkerung zurückzuführen
Die Entscheidung über die Standorte für die Geschwindigkeitskontrollen wird unter anderem auf Basis von Hinweisen aus der Bevölkerung getroffen. Enkhardt betont: „Natürlich ist nicht jeder Standort gleich gut geeignet, aber grundsätzlich können unsere semistationären Anlagen überall dort eingesetzt werden, wo auch unsere mobilen Messfahrzeuge stehen. Jede neue Anfrage aus der Bevölkerung wird von uns entsprechend geprüft und kann häufig auch umgesetzt werden.“ Dabei berücksichtige die Kreisverwaltung sowohl innerörtliche als auch außerörtliche Straßenabschnitte.
Hohe Zahl an Verstößen festgestellt
Die erste semistationäre Anlage hat nach Angaben der Kreisverwaltung seit ihrer Inbetriebnahme knapp 25.000 Geschwindigkeitsüberschreitungen registriert. „Trauriger Spitzenreiter“ sei dabei ein Fahrer gewesen, der auf der Wittener Straße in Sprockhövel mit 118 km/h statt der erlaubten 50 km/h unterwegs war.
Die Einnahmen aus Verwarn- und Bußgeldverfahren beliefen sich auf rund 1,09 Millionen Euro. Trotz dieser gestiegenen Fallzahlen blieb die Anzahl der Mitarbeiter in der Bußgeldstelle unverändert.
Breites Netz an Kontrollen im Kreisgebiet
Neben den beiden semistationären Anlagen nutzt der Ennepe-Ruhr-Kreis drei mobile Messfahrzeuge zur Geschwindigkeitsüberwachung. Ergänzt werden die Maßnahmen durch Kontrollen der Kreispolizeibehörde. Beide Institutionen sind für die Städte Breckerfeld, Ennepetal, Gevelsberg, Hattingen, Herdecke, Schwelm, Sprockhövel und Wetter zuständig. Die Stadt Witten dagegen unterliegt dem Polizeipräsidium Bochum und führt eigene Messungen durch.