Hat sie das gerade wirklich so gesagt? Die Frage stellte sich manch ein politikinteressierter Teilnehmer am Montagabend. Der gute Grundgedanke, die Sportvereine zu vereinen und ihnen ein gemeinsames Sprachrohr zu geben, scheiterte ganz klar an der Moderatorin. Wer ein Gremium leitet, dass in wichtigen Entscheidungen mitreden möchte, Gehör in der Gemeinde finden soll und vor allem Interessen bündeln kann, der muss sich vorbereiten. Iris Krutz hat ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Und falsche Informationen weitergegeben.
Ob ein Rat jetzt monatlich tagt oder nicht, ob man die BSG kennt oder nicht, der Sportplatz in Wiblingwerde einen Kyrill- statt einen Flutschaden hat – all das ist nicht wichtig und kann im Eifer des Gefechts passieren. Da sitzt immerhin jemand, der gewillt ist, seine Freizeit zu opfern und sich für den Sport in der Gemeinde zu engagieren. Schwierig wird es dann, wenn Prozesse und Entscheidungen falsch dargestellt werden. So kann durch die Aussage, dass Ratsmitglieder nicht über die anstehenden Prozesse in Wiblingwerde informiert wurden, den Anschein erweckt werden, die Gemeinde würde einen Alleingang anstreben und öffentliche Gelder verschwenden. Schnell entwickeln Aussagen wie diese eine Eigendynamik. Die Politik verliert ihre Glaubwürdigkeit – und das zu Unrecht.
Gleiches gilt für das Thema Inklusion, das durch die Debatte um die Einrichtung von Schwerbehindertenparkplätzen gerade wieder aktueller denn je ist. Wenn nun eine Ratsfrau berichtet, dass eine Inklusionsschaukel nicht angeschafft wird, weil sie zu teuer ist, ist das schlicht falsch. Und gießt unnötig Öl ins Feuer. Im übrigen hat auch die CDU und somit auch Frau Krutz gegen die Errichtung gestimmt. Es ging um Haftungsfragen, nicht ums Geld.
Konstruktive Einwände, beispielsweise seitens der Sportgemeinschaft oder des TuS, sorgten dafür, dass einige Aussagen relativiert und eingeordnet wurden. Eine starke Interessengemeinschaft braucht fundierte und richtige Informationen. Fragen, Anregungen und Kritik müssen eingeordnet werden. Daher ist die Idee, dass eine Ratsfrau mit in diesem Gremium sitzt absolut richtig. Die Themen waren jedoch keineswegs überraschend. Eine Moderatorin sollte sich unbedingt vorbereiten, um Gespräche in eine konstruktive Richtung zu lenken, die allen hilft und nicht die Kluft zwischen Vereinen, Verwaltung und Politik vergrößert.
Lesen Sie dazu auch: Sportverein wollen ihre Interessen bündeln