Kommentar.

Die Berichterstattung „Ralf Schwarzkopf als Landrat vereidigt - Wahlmarathon im neuen Super-Kreistag“ kommentiert LokalDirekt-Mitarbeiter und freier Redakteur Hendrik Klein.

Es war ein historischer Tag. Bei seiner Konstituierung formierte sich der mit 86 Mitgliedern zahlenmäßig größte Kreistag in der Geschichte des Märkischen Kreises. Mit Ralf Schwarzkopf wurde ein neuer Landrat vereidigt, der bei der Kommunalwahl am 14. September im ersten Wahlgang gewählt worden war – übrigens der erste direkt gewählte Landrat nach Aloys Steppuhn aus Hemer, der nicht aus Balve kommt. der nicht aus Balve kommt. Mit Stefan Ohrmann aus Werdohl und Wolfgang Rothstein aus Plettenberg hat der Kreis jetzt auch zwei neue Vize-Landräte. Der Nordkreis ist damit personell gänzlich außen vor.

Was können die Menschen im Kreis vom neuen Gremium und dem neuen Mann an der Spitze erwarten. Soviel vorweg: Die gute Vorarbeit der Fraktionen im Vorfeld der konstituierenden Sitzung, die sich in gemeinsamen Wahllisten dokumentierte, gibt nicht nur Hoffnung, sie ist beispielgebend für andere. Das war im Kreistag, anders als in manchen Räten der kreisangehörigen Städte und Gemeinden, in der Geschichte meistens so. Lediglich in der vergangenen Wahlperiode knirschte es zwischen Politik und Verwaltungsspitze. Das wurde mit bekannten Entscheidungen korrigiert.

Was dürfen die Märker vom neuen Landrat und dem neuen Kreistag erwarten? Viel Handlungsspielraum haben Ralf Schwarzkopf sowie die Kreispolitikerinnen und Kreispolitiker aufgrund des aktuellen 42-Millionen-Euro-Defizits in der Kreiskasse und der aufgebrauchten Reserven nicht. Die Ankündigung des neuen Landrates in seiner Antrittsrede, die Kreisumlage müsse erhöht werden, dürfte bei den 15 kreisangehörigen Städten und Gemeinden nicht gut angekommen sein – und das dürfte auch der erste massive Gegenwind sein, der ihm und dem Kreistag ins Gesicht weht.

Auffallend in Schwarzkopfs Rede war seine Fokussierung auf Wirtschaftsthemen. Das konnte man bei dem erfolgreichen Unternehmer aus Lüdenscheid durchaus erwarten, und das Thema ist ja auch wichtig. Er sollte seinen Blick aber nicht nur ausschließlich darauf richten. Ralf Schwarzkopf könnte die Firmenlenker vielleicht und bei Bedarf auch öfter mal an ihre Verantwortung für die Menschen im Märkischen Kreis erinnern. Denn für die lohnt sich jeder Einsatz. Der neue Landrat hat jetzt erst einmal einen Vertrauensvorschuss verdient. An seinen Taten wird man ihn später messen können.

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