David gegen Goliath – aber die Werkssiedlung wirkt furchtlos und angriffslustig. Die Gemeinschaft schöpfte durch den starken gemeinsamen Auftritt Selbstbewusstsein gegen den großen Gegner LEG. Für die war die Werkssiedlung mit ihren 120 Wohneinheiten (von denen einige leer stehen) in 43 Objekten irgendwo im nirgendwo vermutlich lange Zeit eher eine kleine Nummer von vielen. Laut eigenen Angaben auf der Homepage gehört die LEG mit rund 167.000 Mietwohnungen und rund 500.000 Bewohnern zu den „führenden börsennotierten Wohnungsunternehmen in Deutschland“.
Es bedarf durchaus Mut, sich klar gegen so ein mächtiges Unternehmen zu stellen und für sein Recht einzustehen. Die Mieter sind eine starke Gemeinschaft. Jung und Alt, Alleinstehende und Familien, Neuzugezogene und Alteingesessene kämpfen Schulter an Schulter für ihr Recht, für ihre Gärten – für ihre Siedlung eben. Dort leben sie gern, mögen die Nachbarn und haben eine Heimat gefunden. Daumen hoch für die Aktion, die mehr ist als das Sparen von Nebenkosten. Sie ist ein starkes Zeichen für eine starke Siedlung. Und ein starkes Zeichen, dass der bequemere Weg nicht immer der bessere ist und vor allem, dass ein großes Unternehmen nie die Bedürfnisse der Kunden übergehen sollte. Es geht schließlich um Menschen und nicht nur um Objekte und Zahlen.
Dieser Kommentar bezieht sich auf den Text: Werkssiedlung: Großer Frust bei Mietern