Nach der Begrüßung der zahlreichen Gäste in der Pausenhalle des Breckerfelder Schulzentrums erinnerte der Vorstandsvorsitzende der Bürgerschützen, Martin Flüs, kurz an den Tag des Pfänder- und Königsschießens: „Wir trafen uns bei bestem Kaiserwetter auf dem Schießstand unserer Freunde, dem Schützenverein ‚Gut Ziel‘, in Delle, die uns seit vielen Jahren immer herzlich empfangen und dafür Sorge tragen, dass wir beim Schießen nicht verdursten und verhungern.“ Insgesamt 32 Bürgerschützen waren angetreten, um nach dem ersten Schuss um 12.30 Uhr – traditionell vorgenommen durch die zu diesem Zeitpunkt noch amtierende Königin Sibylle Weiland-Eisenhardt – einen Teil des hölzernen Vogels als Pfand zu ergattern.
Und das erste Pfand ließ auch nicht lange auf sich warten: „Bereits um 12.59 Uhr holte sich unser Vorsitzender Martin Flüs mit dem 37. Schuss den Reichsapfel“, berichtete Nina Strobel, 2. Vorsitzende der Bürgerschützen. Gerade einmal 13 Minuten später und mit dem 51. Schuss fiel das Zepter an Julia Stopar. „Nun dachte der Vogel aber, er könnte sich etwas Zeit lassen“, lachte Strobel. „Denn der rechte Flügel fiel erst um 14.24 Uhr mit dem 150. Schuss durch Barbara Bernadowitz.“
„Kopf erwies sich als zäh“
Es folgten der linke Flügel, den sich Hauptmann Wolfgang Sahm um 15.03 Uhr mit dem 196. Schuss holte, und kurze Zeit später die Krone: „Sie gab bereits um 15.32 Uhr mit dem 223. Schuss auf und fiel unserem Noch-Prinzgemahl Karl-Ernst Weiland als Pfand zu“, so Flüs. Der Kopf habe sich dann wieder etwas zäher erwiesen: „Erst um 16.20 Uhr konnte Wolfgang Möller den Vogel mit dem 279. Schuss köpfen.“ Um 17.09 Uhr konnte sie dann Uwe Büttner darüber freuen, mit dem 316. Schuss den Stoß und damit sein erstes Pfand bei den Bürgerschützen ergattert zu haben.
Um 21 Uhr stand die Königin fest
Nachdem die Pfänder feststanden, wurde – erneut durch Sibylle Weiland-Eisenhardt – mit dem 317. Schuss das Schießen um die Königswürde eröffnet, an dem sich sechs Bürgerschützen beteiligten. „Und der Rumpf des Vogels muss aus Eiche gewesen sein“, betonte Flüs. „Er harrte auf der Stange aus und hielt Schuss um Schuss stand.“ Erst um Punkt 21 Uhr war es soweit: „Mit dem insgesamt 560. Schuss, von denen allein 243 auf den Rumpf abgegeben wurden, fiel er aus dem Kasten – und Beatrix Nini stand als unsere neue Königin fest“, verkündete Nina Strobel.
Unter großem Applaus der zahlreichen Gäste, darunter Bürgermeister André Dahlhaus und Ehrenbürgermeister Klaus Baumann, sowie der Vertreter befreundeter Vereine geleitete Wolfgang Sahm in seiner Funktion als Hauptmann der Bürgerschützen die neue Königin zur Krönungszeremonie. Sichtlich gerührt nahm Beatrix Nini vom Vorstand die Schärpe und wenig später auch das Diadem von ihrer Amtsvorgängerin entgegen. Im Anschluss wurde ebenfalls unter großem Beifall der neue Prinzgemahl präsentiert: Mit Harald Guziewski hatte Königin Beatrix ihren Bruder für dieses Amt gewählt: „Ich freue mich und bin sehr stolz darauf, dass wir die Bürgerschützen in dieser Saison gemeinsam repräsentieren dürfen.“
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Lange Nacht
Nach dem offiziellen Teil, in dem auch noch alle Pfänderschützen ihre entsprechenden Orden verliehen bekamen, feierten die Bürgerschützen gemeinsam mit ihren vielen Gästen und den Mitgliedern anderer Breckerfelder Vereine wie beispielsweise den Bauern- und Junggesellenschützen, dem Schützenverein ‚Gut Ziel Delle‘ und einer Delegation der Freiwilligen Feuerwehr Breckerfeld einen zünftigen Krönungsball mit allem, was dazu gehört: Musik und Tanz, ausgelassene Stimmung und gute Gespräche und nicht zu Letzt ein gespanntes Rudelgucken der Fußball-EM-Begegnung Deutschland-Dänemark. Diese war nach 90 Minuten und mit dem Sieg der deutschen Nationalmannschaft beendet – die Feierlaune der Bürgerschützen und ihren Gästen auf dem Krönungsball dagegen allerdings erst in den frühen Morgenstunden.
