Traditionell lassen die Junggesellenschützen vor dem jährlichen Schützenfest die abgelaufene Saison immer mit einem feucht-fröhlichen Königsabschied ausklingen. So auch am Donnerstagabend, 25. Juli: „Es waren gut 250 Gäste zu meinem Abschied da, es war ein richtig schönes Fest“, erzählt Marvin Boesler – wie er selbst sagt – mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Das Jahr als König war superschön, ich hatte sehr viel Freude daran, die Junggesellen repräsentieren zu dürfen.“
Königsabschied bei Landwirt Christian Abel
Und er sei sehr dankbar, für all die Unterstützung, die er in den vergangenen zwölf Monaten erhalten habe: „Vor allem natürlich von meinen Vereinskameraden und meinem Knustenkönig Heinz-Werner Holthaus.“ Und letzterer möchte es nicht versäumen, sich bei Christian Abel zu bedanken: „Wir durften einen tollen Königsabschied auf seinem Hof feiern, das ist nicht selbstverständlich und umso mehr wissen wir alle dies zu schätzen.“
Offiziell eröffnet mit großer Zeltparty
Das Schützenfest begann offiziell mit einer Zeltparty am Freitagabend: „Schon gegen 19 Uhr standen die Leute vor dem Eingang Schlange“, erzählt ein Security-Mitarbeiter. Wer sehr viel später kam, hatte kein Glück, eines der begehrten Bändchen zu ergattern: „1000 Karten waren verfügbar, 1000 Karten waren ratzfatz weg.“ Es scheint sich wohl herumgesprochen zu haben, dass die Junggesellen in Breckerfeld ordentlich feiern können, meinen Boesler und Holthaus.

Fünf Titelanwärter
Während Boesler und Holthaus dies auf der Schießwiese erzählen, ziehen fünf Junggesellenschützen gerade eine Nummer aus dem Lostopf, um die Reihenfolge zu ermitteln, wer sich als erster „Titelanwärter“ in den Schießstand begeben darf. Es ist Torben Meyer. Und Marvin Boesler sagt: „Ich weiß genau, wie er sich jetzt fühlt.“ Denn auch der – zu diesem Zeitpunkt nur noch für wenige Minuten – König zielte 2023 als erster auf den kleinen blauen Ring.
Doch nicht nur Boesler, auch alle anderen Junggesellenschützen schauen vor der Absperrung stehend gebannt auf den „Kasten“ – den Schützen selbst können sie nicht sehen, er ist durch einen Sichtschutz von den Zuschauern abgeschirmt. Ohne, dass darum gebeten wurde, ist es plötzlich sehr still auf der Schießwiese geworden. 18.58 Uhr ist es mittlerweile, für die Breckerfelder Junggesellen steht der wortwörtlich krönende Abschluss eines langen Tages kurz bevor.
Und mitten aus der Stille heraus bricht plötzlicher Jubel hervor: Wie im vergangenen Jahr hat direkt der erste Schütze getroffen und Torben Meyer steht als Junggesellenschützenkönig 2024 fest (wir berichteten).
Der 34-Jährige – bei den Junggesellen nicht nur seit 2008 Vereinsmitglied, sondern auch Teil des vereinseigenen Trommlerchors – kann sein Glück kaum fassen als Kassierer und „Schießwiesen-Moderator“ Johannes Weißmann seinen Namen ruft und der 1. Vorsitzende Niklas Oehme und Trommler-Kollege Timo Bochhammer ihn – traditionell, wie es sich für einen König gehört – auf ihre Schultern heben und ihn zu seinen jubelnden Vereinskameraden tragen.
Und direkt erhält Torben Meyer auch seinen „Beinamen“ als Regent für die neue Saison: „Trommlerkönig“, dies rufen ihm die Junggesellen zu als sie ihren neuen Würdenträger am Bierstand auf der Schießwiese hochleben lassen. Dieser weiß sich vor Gratulanten kaum zu retten, dabei möchte er sich doch zunächst seinen Weg zu Lebensgefährtin Lena Gütschow bahnen: „Ich wusste, dass er draufhalten und König werden möchte – er hat es sich so sehr gewünscht“, lacht sie, die wenige Meter entfernt im Kreis ihrer Freundinnen die feiernden Junggesellen um ihren Torben herum beobachtet.
„Danke, Lena“, ruft er ihr zu als er sich endlich ‚freikämpfen‘ kann. Denn – wie die beiden später erzählen – Torben Meyer hat seine Freundin selbstverständlich vorher um Erlaubnis gebeten: „Ohne ihr Eiverständnis würde es nicht gehen, schließlich soll sie mich als meine Königin begleiten.“
Königsball endet wie immer mit gebratenen Eiern
Ihren ersten „offiziellen Auftritt“ als Königspaar 2024 der Breckerfelder Junggesellenschützen haben Torben Meyer und Lena Gütschow schon gut zwei Stunden später: Im proppenvollen Feststeht am Marktplatz lassen sie sich von den Junggesellenschützen, befreundeten Vereinen und einem gut gelaunten Publikum beim Königsball feiern. Ausgiebig, bei Tanz zur Live-Musik des Party-bewährten „Horrido Express“ – bis in die frühen Morgenstunden und natürlich nicht ohne die Nacht mit dem traditionellen „Eierbraten“ abzuschließen.
Knustenkönig „Furzel“ sucht im Zelt seinen Nachfolger
Wieviele Stunden Schlaf sie hatten, vermag das Königspaar am folgenden Vormittag nicht zu sagen: „Auf jeden Fall zu wenig“, lachen beide beim Frühschoppen um 11 Uhr im Festzelt. Wohlwissend, dass ihnen nun ein weiterer Höhepunkt des Junggesellenschützenfestes bevorsteht: Die Bekanntgabe und Ernennung des Knustenkönigs 2024.

Bis zu diesem Zeitpunkt weiß lediglich das Königspaar wer sie das Jahr über begleiten und unterstützen wird, so dass Vorsitzender Nikolas Oehme traditionell den scheidenden Knustenkönig Heinz-Werner Holthaus – im Vereinskreis freundschaftlich „Furzel“ genannt – im großen Festzelt auf die „Suche“ schickt, um seinen Nachfolger im Publikum zu finden. Nach einigen Minuten bahnt er sich dann auch schon den Weg durch die Menge, dicht hinter ihm: Denny Buschsieper.
Beide stehen nebeneinander, umgeben von den Junggesellenschützen und ehemaligen Knustenkönigen, und warten auf Oehmes offizielle Einleitung, die mit den Worten endet: „Du darfst nun den Knusten überreichen – aber vorsichtig, Denny ist sensibel.“ Ob sensibel oder nicht, das lässt sich Buschsieper nicht anmerken: Aber dass er sich über sein neues Würdenträgeramt freut, ist nicht zu übersehen als ihm der hölzerne Wanderpokal umgehängt wird.
Mit Denny Buschsieper ist das 2024er Dreigestirn der Junggesellenschützen komplett und der offizielle Teil des Schützenfestes beendet. Nicht jedoch die Frühschoppen-Party: Im Festzelt wird nämlich nicht nur bis zum frühen, sondern sogar noch bis zum späten Nachmittag weitergefeiert.

Hier geht’s zur großen Fotogalerie zum Junggesellen-Schützenfest 2024:























































































Es folgen einige Videos, die die Stimmung wiedergeben: