Auf der Zielgeraden spielten das Wetter und die Prognosen nur bedingt mit. Die Folge: An den beiden letzten der insgesamt neun Wochenenden, an denen die „Sommer in der Stadt“-Reihe in der Lüdenscheider City stattfand, fielen drei Veranstaltungen kurzfristig aus. Dennoch zieht Katja Schlorff von der Lüdenscheider Stadtmarketing GmbH (LSM) für die vierte Auflage der Event-Reihe ein durchweg positives Fazit. Im Interview spricht die Organisatorin über Planung und Highlights, die nächsten Herausforderungen für die LSM und ihre „Machen, nicht meckern“-Philosophie.
Ein kleines Rätsel zum Warmwerden: Was haben die Tanzsportgemeinschaft Lüdenscheid, das „Natural Body Fitness“-Studio und das DJ-Projekt „Radio Habibi“ gemeinsam?
Katja Schlorff: „Die hatten leider allesamt das Pech, dass sie ihre geplanten Veranstaltungen wegen des Wetters absagen mussten. Das ist sehr schade, weil alle drei natürlich Zeit in die Planung und Vorbereitung investiert haben. Letzten Endes ist das Wetter aber immer ein Risiko, wenn man Events unter freiem Himmel ausrichtet.“
Werden die Veranstaltungen nachgeholt?
Schlorff: „Das ist im ,Sommer in der Stadt‘-Format in diesem Jahr leider nicht möglich, weil wir diese Veranstaltungen aus zeitlichen und personellen Gründen nicht nachholen können. Aber wir bieten noch andere Formate an und werden nochmal auf alle drei zukommen.“
Elf von 14 Veranstaltungen unterschiedlichster Art, vom Open-Air-Kino über Sport und Spiel bis hin zu Kultur-Events haben binnen zwei Monaten an mehreren Wochenenden stattgefunden. Wie fällt das Fazit der LSM aus?
Schlorff: „Wir sind sehr zufrieden und freuen uns über die viele positive Resonanz der Leute. Unser Plan, mit einem bunten und kostenlosen Programm die Innenstadt zu beleben und den Menschen Freude zu bereiten, ist aufgegangen.“

Was waren deine persönlichen Highlights?
Schlorff: „Der Auftritt von Zauberer Arnd Clever auf dem Wochenmarkt war ein sehr gutes Beispiel dafür, was wir mit der Reihe bezwecken. Bei dem ist sehr viel Laufpublikum stehen geblieben und hat sich von seinen Zaubertricks und seinen Entertainer-Qualitäten fesseln lassen. Sehr gut kam auch der Auftritt der „Blue Fire“- Cheerleader des SV Hellas an. Die Mädchen haben viele Freunde und Familienmitglieder mitgebracht, und auf dem Sternplatz war richtig was los.“
Stichwort Belebung der Innenstadt: Wie bewerten Einzelhändler und Gastronomen die „Sommer in der Stadt“-Reihe?
Schlorff: „Die freuen sich natürlich auch, wenn in der Stadt etwas geboten wird und viele Leute unterwegs sind. Und natürlich gehen dann auch mehr Menschen in die Geschäfte und nutzen die Gastronomie vor Ort. Gerade bei Events auf dem Sternplatz oder im Rosengarten setzen sich die Leute gerne in den Außenbereich der Eisdielen und Restaurants, bestellen Getränke und Essen und schauen sich an, was bei den Veranstaltungen geboten wird.
Wie kam die diesjährige Reihe bei den Vereinen, Künstlerinnen und Sportlerinnen an, die ein Event organisiert haben?
Schlorff: „Die haben sich alle sehr darüber gefreut, eine Plattform zu haben, auf der sie sich und ihre Angebote vorstellen können. Was dabei ebenfalls gut ankommt, ist das Format ohne Bühne, mitten in der Stadt. Dadurch werden die Veranstaltungen ganz anders wahrgenommen, weil das Publikum näher dran ist – und dadurch auch eher mit den Anbietern ins Gespräch kommt.“
Wann beginnen die Planungen für die nächste Auflage?
Schlorff: „Wir sammeln das ganze Jahr über Ideen und behalten immer die Veranstaltungskalender im Blick. Manchmal kommen auch Vereine auf uns zu und bitten um Unterstützung. Daraus ergibt sich dann letztendlich immer ein schönes abwechslungsreiches Programm. Natürlich nehmen wir auch per E-Mail an [email protected] Ideen entgegen und freuen uns auf interessante Vorschläge. Übrigens laufen auch schon die Planungen für das Programm in der „Weihnachtsalm“, die fester Bestandteil des Lüdenscheider Weihnachtsmarktes ist. Auch hierfür können sich Interessenten ab sofort per Mail melden.“
Das Public Viewing im Rosengarten zur Fußball-Europameisterschaft und die „Sommer in der Stadt“- Reihe sind geschafft. Zeit zum Durchschnaufen bleibt aber nicht, denn mit dem Bautz Festival und dem Stadtfest stehen schon die nächsten Großveranstaltungen an. Woher nimmt das verhältnismäßig kleine Team des Stadtmarketings eigentlich die Energie?
Schlorff: „Wir sind ein tolles Team, das aus Leuten besteht, die kreativ sind, die engagiert sind und die in ihrer Heimatstadt etwas bewegen wollen. Und wir haben ein so großes Netzwerk an Veranstaltern und Vereinen, an Dienstleistern, Ideengebern und Kooperationspartnern, die alle genau wie wir dafür sorgen möchten, dass in Lüdenscheid etwas los ist, dass Leben in der Stadt ist. Das ist ein sehr gutes Gefühl und auch eine Form der Genugtuung. Wir alle wollen Lüdenscheid nach vorne bringen. Wir wollen nicht meckern, sondern machen und anpacken. Wir wollen Gas geben. Und wenn wir dann sehen, dass die Menschen das annehmen und Spaß haben, motiviert uns das zusätzlich.