Wenn diese Zeilen entstehen, sind es noch acht Stunden, bis Ralf Schwarzkopf Landrat des Märkischen Kreises ist – ab dem 1. November ist dies der Fall. Am Freitag, 31. Oktober, wurde der Lüdenscheider als Geschäftsführer der Heiztechnologie-Firma Hotset an der Hueckstraße verabschiedet. Im Rahmen einer Feierstunde mit Gesellschaftern, Familie und Belegschaft wurde die „Staffelstabübergabe“ an die künftige Geschäftsführung orchestriert. Wobei – frei nach Trude Herr: Auch für Ralf Schwarzkopf gilt „Niemals geht man so ganz“. Er bleibt dem Unternehmen als Gesellschafter erhalten und steht nach eigenen Angaben als Berater für drei Jahre zur Verfügung.

Es sei ein bedeutender Tag für das Unternehmen und ebenso für ihn selbst, begrüßte Ralf Schwarzkopf im Foyer der Firma die zur Staffelstabübergabe Erschienenen, darunter seinen Vater Eugen, der Hotset 1973 gegründet hatte, und ebenso die Mitgesellschafter und die Mitglieder der künftigen Geschäftsführung. Der Tag, definierte Ralf Schwarzkopf, sei der Aufbruch in eine gesicherte Zukunft.

Der scheidende Geschäftsführer erinnerte sich seiner Anfänge im väterlichen Unternehmen, „damals 1998, als ich an der Wefelshoher Straße anfing.“ Ein Abenteuer sei es gewesen und: Man habe als Vater und Sohn im Unternehmen eine gute Zeit gehabt. Bei der Übernahme der Geschäftsführung im Jahr 2000 und in den Jahren danach habe man manchen Sturm erlebt und durchaus Bedrohliches erfahren müssen. Schwarzkopf nannte Materialkrisen, die Weltfinanzkrise der Banken, Corona, problematische Reklamationen, Unwägbarkeiten der IT, den Umzug an die Hueckstraße und auch das Wegbrechen wichtiger Kunden, den Verlust geschätzter Mitarbeiter durch plötzliche Todesfälle. Schwarzkopf in der Eigenschaft des geschäftsführenden Gesellschafters bedankte sich mit sehr persönlichen Worten bei seinen Mitstreitern in der Unternehmensführung und Produktionsleitung, namentlich bei Daniel Honsel, Sven Braatz und Philipp Ganghoff.

Der künftige Landrat beschrieb den zurückgelegten Weg der Diversifizierung und der internationalen Präsenz, die Entwicklung vom Komponentenhersteller zum Systemlieferanten. „Die Tätigkeit auf der Brücke war mir eine Ehre und eine Herzensangelegenheit“, nahm Schwarzkopf eine Anleihe bei der Nautik. Mit großem Stolz erfülle es ihn, dass sein Großcousin Daniel Honsel nun das Steuer übernehme. Fachlich und familiär sei dieser dem 135-Mitarbeiter-Unternehmen bestens verbunden, sei Kenner der Branche, trage die DNA des Unternehmens in sich wie auch die Familientradition. Schwarzkopfs Bitte an die Belegschaft war, Daniel Honsel das gleiche Vertrauen, die gleiche Unterstützung und Loyalität entgegenzubringen wie bisher ihm.

Die neue Geschäftsführung besteht aus Daniel Honsel als CEO (Chief Executive Officer) und Sven Braatz als zweiter Geschäftsführer; Prokura hat Philipp Ganghoff. In der Replik auf die Worte Schwarzkopf zeichnete Sven Braatz das Bild eines wohlgeordneten Unternehmens, das technologisch und organisatorisch auf Ballhöhe und international strukturiert ist. „Dein Weitblick und Dein Können, die Themen frühzeitig anzusprechen“ seien nicht hoch genug zu schätzen, richtete er sich an Ralf Schwarzkopf. Für die künftige erfolgreiche Arbeit erbat er sich den Zusammenhalt des Teams, die Unterstützung der Belegschaft und der Mitarbeiterfamilien.

Daniel Honsel, der mit seiner Frau Lucia und seinem einjährigen Sohn Luis das Bild der Unternehmensfamilie versinnbildlichte, definierte die Generationen bei Hotset: Die Gründergeneration - Ewald Schwarzkopf - habe aufgebaut, die Generation 2 – Ralf Schwarzkopf – habe die Hotset-Gruppe geformt. Die nun antretende dritte Generation werde Diversifizierung und Internationalisierung vorantreiben, Findigkeit, Anpassungsfähigkeit, Fortschrittsgewandtheit unter Beweis stellen.

Dann war die Zeit der Präsente gekommen. Ralf Schwarzkopf erhielt verschiedene antiquarische Dokumente aus der Firmengeschichte, ein Bouquet historischer und aktueller Weine und einen Delikatessenkorb der Belegschaft. Das künftige Team auf der Brücke des Schiffs, das sich Hotset nennt, wurde mit nautischen Assecoires, hintersinnig aus Hotset-Elementen zusammengebaut, ausgerüstet: Ein Steuer für Daniel Honsel, ein Gashebel für Sven Braatz. Mit einem gemeinsamen Imbiss und vielen Gesprächen endete die Feierstunde an der Hueckstraße.

Wissenswertes:
Ralf Schwarzkopf bekleidet ab dem 1. November die Stelle des Landrates für den Märkischen Kreis.
Der Kreistag tritt zu seiner ersten Sitzung nach der Kreistagswahl am Donnerstag, 13. November, 16 Uhr zusammen.