Mit einem klaren Appell zur Stärkung der Resilienz im Gesundheitswesen begann der Kongress 2025 der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) in Wiesbaden. Die DGIM vertritt die Interessen der gesamten Inneren Medizin und zählt mit über 30.000 Mitgliedern zu den größten medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Europa. Jährlich besuchen etwa fast 9.000 Teilnehmer den Kongress.
Das Klinikum Lüdenscheid war nicht nur fachlich stark vertreten – mit Prof. Dr. Jan Galle leitete erstmals ein Klinikdirektor aus Lüdenscheid als Präsident der Gesellschaft die traditionsreiche Veranstaltung.

„Der Kongress hat eindrucksvoll unterstrichen, wie dringend wir die strukturellen Voraussetzungen dafür schaffen müssen, dass Medizin langfristig menschlich und leistungsfähig bleibt“, erklärte Dr. Thorsten Kehe, Vorsitzender der Geschäftsführung der Märkischen Kliniken und selbst Internist. „Medizinische Versorgung darf kein Verschleißmodell sein – weder für die Patientinnen und Patienten, noch für das System.“
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage, wie sich die zunehmenden Belastungen im Klinik- und Praxisalltag reduzieren lassen, ohne die Versorgungsqualität zu gefährden. Dabei wurde der Begriff Resilienz nicht nur individuell, sondern systemisch gedacht – als Ausdruck eines widerstandsfähigen und lernfähigen Gesundheitssystems.
Prof. Dr. Jan Galle, Direktor der Klinik für Innere Medizin IV am Klinikum Lüdenscheid, Kongresspräsident 2025 und Vorsitzender der Fachgesellschaft, betonte: „Resilienz ist kein Schlagwort, sondern eine Haltung. Sie beginnt mit der Führung, braucht klare Strukturen und wirkt bis in die tägliche Patientenversorgung.“
Auch Prof. Dr. Dr. Thomas Uhlig, Ärztlicher Direktor am Klinikum Lüdenscheid und promovierter Psychologe, betonte in seinem Vortrag auf dem Kongress den engen Zusammenhang zwischen Stress und Resilienz: „Für die Psychologie ist dies keinesfalls eine neue Erkenntnis. Denn mit den Stressmodellen wurden gleichzeitig Fähigkeiten von Individuen beschrieben, mit den Situationen, die den Stress auslösen, umzugehen.“
Der Kongress bot nicht nur ein hochkarätiges wissenschaftliches Programm, sondern auch eine Plattform für gesundheitspolitische Forderungen: von der Entlastung medizinischer Fachkräfte über verbesserte Rahmenbedingungen bis hin zur Nachwuchssicherung. Die DGIM machte deutlich, dass nachhaltige Reformen dringend notwendig sind, um die Versorgung in Zukunft sicherzustellen.