Gabriele Polle nimmt viele Erinnerungen mit. Manche rühren sie. So erhielt sie zum Abschied von einer treuen Spenderin eine gestickte Karte. Die ältere Dame habe diese Karten ständig angefertigt und auf Basaren und bei anderen Gelegenheiten zugunsten des SOS-Kinderdorfes verkauft. Jetzt besitzt sie ein besonders Andenken an eine von vielen Spenderinnen und Spendern, die das SOS-Kinderdorf zum Teil seit Jahrzehnten unterstützen. „Bei allen möchte ich mich von ganzem Herzen bedanken“, betonte die Frau, die das Dorf am Dickenberg zwei Jahrzehnte geprägt hat wie keine andere. Kindern Hoffnung und Zukunft geben, daran wird sie weiterhin arbeiten. Gabriele Polle bleibt dem SOS-Kinderdorf als Leiterin des SOS-Kinderdorf-Standortes Dortmund treu. Hier wird erweitert. Bereits seit vier Jahren ist hier ihre Erfahrung gefragt. Zudem hat sie weitere Funktionen übernommen. Gabriele Polle arbeitet im Vorsitz des Unternehmens-Sprecherausschusses, sie ist Mitglied im Aufsichtsrat und beratendes Mitglied in der Unabhängigen Aufarbeitungskommission sowie bei der noch zu gründenden Anerkennungskommission für Unrechtsfälle. „Ich fühle mich beim SOS-Kinderdorf einfach wohl“, sagte sie.
Andere Entwicklungen bereiten ihr Sorgen. „Wir haben einen starken Andrang von Kindern unter sechs Jahren“, erklärte Gabriele Polle. „Es fehlen aber Plätze.“ Dazu komme der Fachkräftemangel.
Dabei ist vor Ort eine Menge getan worden. Am Dickenberg kamen neue Gebäude hinzu. Das neue barrierefreie Haus steht kurz vor der Fertigstellung. „Zudem haben wir die inhaltliche Arbeit immer weiter ausgebaut, immer mit Blick darauf, was jedes einzelne Kind benötigt.“ Es wurden Angebote wie die Kitas „Kindervilla“ und „Pfützenhüpfer“ geschaffen. Dazu kamen die tiergestützte Pädagogik in Albringwerde oder die Lernwerkstatt, in der Kinder das Lernen lernen.
Sie übergebe die Leitung ruhigen Gewissens, betonte Gabriele Polle. Sie sei sicher, dass Christina Düllmann das Wohl der Kinder und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Herzen liege. „Außerdem wird sie den Spendern und Unterstützern mit der gleichen Wertschätzung begegnen wie ich.“
Christina Düllmann (50) ist studierte Sozialpädagogin, Sozialmanagerin und geprüfte Betriebswirtin. Sie freut sich auf ihre neue Aufgabe und ist sicher, dass „Weiterkommen nur gemeinsam geht“. Arbeitsschwerpunkte in der Vergangenheit waren die offene Jugendarbeit, die Qualifizierung von Gruppenleitern, Erwachsenen- und Familienbildung, die Arbeit in Kitas und Familienzentren, soziale Brennpunktarbeit sowie die stationäre und ambulante Jugendhilfe.
