„Wir müssen uns noch in Geduld üben“, antwortet Projektleiter und Architekt Timm Rietschel auf die Frage, wann Halvers Hallenbad und die Turnhalle wieder nutzbar sind. Doch eines können sich alle Wartenden sicher sein: Auf der Baustelle in und an der Humboldtschule arbeiten zehn Mitarbeiter der Firma Polygon von früh bis spät mit Hochdruck daran, alles wiederherzustellen.
Binnen eines Tages schufen sie sich eine Infrastruktur, um den komplexen Sanierungsprozess voranzutreiben. Das auf Brandsanierungen spezialisierte Unternehmen arbeitet gewerkeübergreifend und liefert somit „alles aus einer Hand“. Der Schaden werde aktuell mit 500.000 Euro beziffert, so Rietschel.
„Das Gesicht der Schule wiederherstellen“
Die ersten Fortschritte sind schon sichtbar: „Das Fassadengerüst steht, damit wir nun schnell das Gesicht der Schule wiederherstellen können“, erklärt Timm Rietschel, dass die Spuren des Feuers auch von außen zügig beseitigt werden sollen. Nachdem ein Brand am 21. Februar das Herzstück des Gebäudes, den Technikraum, beschädigte, gilt es nach vorne zu schauen.
Der betroffene Teil der Schule ist in drei Gefahrenbereiche unterteilt worden. Der Technikraum ist aufgrund seiner Klassifizierung in Stufe drei derzeit nur für die Spezialisten in Schutzkleidung begehbar. Der Zugang erfolgt durch eine eigens errichtete Baustelleneinhausung, für die die Hochbaukolonne der Stadt Halver verantwortlich zeichnet. Sie schützen sich zusätzlich mit einer FFP3-Maske. Über eine Schleuse gelangen die Profis dann direkt nach draußen in den Container mit den Sanitäranlagen.

Inzwischen steht fest: Die Lüftungsanlage kann erhalten bleiben. Erneuert werden müssen Teile der Kanäle. Ein Schacht zieht sich über drei Etagen. Ihn zu reinigen ist jedoch unmöglich, sodass er ausgetauscht wird. Und dazu müssen teilweise ganze Wände herausgerissen werden. Ein Großprojekt.
Organische Wischprobe soll Erkenntnisse liefern
Mit Spannung erwartet das Team um Rietschel eine weitere Probenahme, denn sie entscheidet, wie schnell die vom Feuer verrauchte Schwimm- und Sporthalle womöglich wieder freigegeben werden können.

Eine sogenannte organische Wischprobe soll Erkenntnisse darüber liefern, ob sich an den Decken Ruß abgelagert hat. Dazu stehen bereits zwei Gerüste bereit, um der Chemischen Sachverständigen Dr. Inga Divisek aus Münster den Weg nach oben zu ermöglichen. Sämtliche Sportgeräte, die Umkleiden und Duschen sind längst gereinigt und warten auf ihren nächsten Einsatz.
Kleinere Rapaturen finden statt
Sozusagen die „Gunst der Stunde“ nutzt Timm Rietschel derweil im Schwimmbad: Kleinere Reparaturen, die sonst im laufenden Betrieb nicht möglich seien, werden nun durchgeführt. Zum Beispiel werden stellenweise Fugen oder der Fliesenrand ums Becken herum erneuert. Und da das Wasser im Becken abgelassen wurde, kann auch der Bereich unterhalb des Hubbodens gereinigt werden.

Ansonsten standen in den vergangenen Tagen vor allem Reinigungsarbeiten an: Der Rauch bahnte sich seinen Weg auch durch Treppenhäuser, Duschen und Schulflure – die nun bereits von Staub und Dreck befreit sind. Dass sich kein neuer Schmutz ablagert verhindern extra Schutz-Vorhänge – doch die Rettungswege sind frei. Und die Notheizung, das so genannte Hotmobil, wurde wie geplant an die Stirnseite der Schule versetzt.
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