Hans erhält als Lohn für sieben Jahre Arbeit einen Klumpen Gold und macht sich damit auf den Weg nach Hause. Unterwegs trifft er verschiedene Leute, die ihn zum Tausch einladen: sein Gold gegen ein Pferd, das Pferd gegen eine Kuh, die Kuh gegen ein Schwein, das Schwein gegen eine Gans und die Gans zuletzt gegen einen Stein. Hans freut sich über jeden Tausch, da ihm alle Tauschpartnerinnen und -partner ein gutes Geschäft bestätigen. Als ihm am Ende der schwere Stein in einen Brunnen fällt, macht sich Hans glücklich und frei von aller Last wieder auf den Weg.
Das Grimm’sche Märchen widerspricht zunächst unserer gängigen Logik von Wert und Unwert, von Glück und Pech. Das lässt sich unterschiedlich interpretieren: „Nur Einfältige finden das Glück“ oder „Freiheit ist mehr als Besitz“ oder „Die Welt will betrogen sein“. Regisseur Matthias Schönfeldt, der auch die Textfassung entworfen hat, sieht diese Offenheit als Stärke und gestaltet ein Kaleidoskop möglicher Betrachtungsweisen. Dazu stellt er Hans zwei „Ratgeber“ als innere Stimmen zur Seite. So bezieht er das Publikum in die sich zuspitzenden Auseinandersetzungen darüber mit ein, was „ein guter Tausch“, welches Handeln „klug“ sei und vor allem: was am Ende glücklich macht.
Hans startet in einem Rhönrad, das für den Lauf der Welt, aber auch das Glücksrad Fortunas stehen kann. Die Tiere werden durch runde, immer kleinere Metallringe symbolisiert, mit denen sich Hans und seine Tauschpartnerinnen und -partner artistisch-spielerisch beschäftigen. Wie die Voraufführung für Schulklassen eindrucksvoll gezeigt hat, steigen Kinder äußerst schnell in die Geschichte ein und diskutieren auch angeregt über ihren eigenen Weg zum Glück.
Nach den Gebrüdern Grimm / Regie: Matthias Schönfeldt
Kompositionen: Iljá Pletner / Arrangements: Andreas Kersting
Bühne und Kostüm: Jochen G. Hochfeld / Dramaturgie: Ilka Seifert
Ensemble: Falk Berghofer, Iljá Pletner und Kara Schröder
ATZE Musiktheater Berlin
Für die Vorstellung „Hans im Glück“ am Mittwoch, 20. März, um 17:00 Uhr gibt es noch Karten zu Preisen von je 5,50 € – 6,50 €, Erwachsene 8,00 €, jeweils zzgl. Gebühren. Diese können an der Theaterkasse (Tel: 02351 / 171299), im Webshop des Kulturhauses und – nach Vorrat – noch an der Tageskasse vor der Veranstaltung erworben werden. An der Tageskasse gilt ein erhöhter Eintrittspreis.