Dass der Abschied Sabine Karisch nicht leicht fiel, war offensichtlich. Zwischendurch kämpfte sie doch mit den Tränen. Aber ihr Entschluss stand fest: Sie stellte sich, wie bereits angekündigt, nicht zur Wiederwahl. Nach zwölf Jahren sollte gestern Schluss sein. Ihre Zeit möchte sie nun in ihr Privatleben, vor allem in ihre Enkelkinder, stecken. „Aber ich bin ja nicht tot. Wenn etwas ist, bin ich natürlich noch für euch da“, versprach sie.
Sabine Karischs Interesse galt von Anfang an dem Bad und für das kämpfte sie. Unzählige Stunden investierte sie in das kleine Schwimmbad am Holensiepen. Ihr Herz hängt daran. Und so zeigte sie sich froh, die Arbeit nun in die Hände einer Nachfolgerin legen zu dürfen. Und die war schnell gefunden. Barbara Rautenberg wurde einstimmig von der Versammlung zur neuen Vorsitzenden gewählt. Sabine Karisch schlug sie selbst vor: „Barbara verbringt die meiste Zeit im Bad. Sie kennt jeden und die meisten kennen sie“, sagte Sabine Karisch. Sie habe sie auch bereits in die Technik eingeführt. Jedoch werde die nach der Sanierung des Bads neu sein. Da werde vieles anders laufen als bisher.

Barbara Rautenberg ist seit acht Jahren Teil des Gartenhallbad-Teams. Sie begann als Honorarkraft und wurde nach zwei Jahren fest eingestellt. Als Diplomsportlehrerin kann sie alle Kurse abdecken und ist vom Fach. Auf die Frage, wie sie sich die Zukunft des Bads vorstellt, antwortete sie: „Erst einmal sehe ich mich nicht alleine das Bad führen. Gemeinsam werden wir das weiterführen, was Sabine aufgebaut hat.“ Und konkret bedeute das, dass nach der Neueröffnung der Kursbetrieb wieder aufgenommen werde und natürlich das Bad auch für die Bürger geöffnet sei. „Ich denke, dass wir das gemeinsam stemmen werden. Es gibt viele Menschen im Verein mit vielen Stärken, die sie einbringen können und auch möchten, sodass wir die Arbeit auf mehrere Schultern verteilen“, sagte Barbara Rautenberg.
Der stellvertretende Vorsitzende Daniel Heyermann betonte auch noch einmal, welch hohen Stellenwert die Arbeit von Sabine Karisch hatte: „Du warst das Rückgrat des Bades. Dein Abschied fällt uns allen nicht leicht. Es war eine schöne und angenehme Zeit, ich habe viel von dir gelernt. Du hast viele glückliche Gesichter gezaubert und unzähligen Kindern das Schwimmenlernen ermöglicht.“

Ihren letzten Jahresbericht hielt Karisch schnell und war sichtlich um wenig Emotionen bemüht. Dass sie die Sanierungsarbeiten kritisch sieht und wenig Vertrauen in die Gemeindeverwaltung hat, ist kein Geheimnis. „In, an und unter dem Bad haben Informationstreffen stattgefunden mit Vertretern des Förder- und Trägervereins und der Verwaltung – ich nehme an diesen Treffen nicht teil, betonte sie.“ Nach dem ursprünglichen Bauplan sollte das Bad in diesem Monat eröffnet werden. Doch noch ist es ein Rohbau. Beim letzten Treffen im Januar sei die Rede von August gewesen. Ratsherr Christian Pohlmann berichtete, der aktuelle Stand sei Ende Oktober.
„Wir alle sehen, wie das Bad aussieht. Der aktuelle Stand ist, dass das Bad komplett entkernt ist. Da ist nicht eine Kachel mehr an der Wand“, berichtete Johannes Fischer, Technikbeauftragter des Trägervereins. Aber langsam seien auch die ersten Spuren des Wiederaufbaus erkennbar. Die erste Dichtschicht des Dachs sei drauf, sodass es nun nicht mehr bis in den Keller regne. Und auch die Mauern für die Fensterfront stünden wieder. „Wenn man jetzt ins Bad geht, bekommt man einen Schrecken. Da ist alles in Schutt und Asche. Aber die Gemeinde hat immer betont, egal welche Probleme auftraten, dass das Bad saniert und wieder aufgebaut wird“, betonte Fischer.