Dabei sah es erst gar nicht so schlecht aus. Der TV Wiblingwerde hat jemanden gefunden, der mit arbeiten würden und auch der Schießclub. Zudem erklärte sich Iris Krutz aus Wiblingwerde bereit, mitzuwirken. „Also mir fehlt da ganz klar der Wumms aus Nachrodt“, betonte Jens Grote, Vorsitzender des TV Wiblingwerde.
Denn genau dort gebe es den größten Bedarf. „Wir sehen nach wie vor keine Notwendigkeit in der Gründung dieses Verbands. Aber bevor wir außen vor sind, stellen wir zwei Mitglieder. Ist es aber so, dass wir uns dann die ganze Zeit um Nachrodter Probleme kümmern, finde ich das einfach nicht richtig“, betonte Grote.
Die Wiblingwerder sind mit den Nachrodtern nicht zu vergleichen. Auf dem Berg nutzt ein großer Verein nahezu alleine die Sportanlagen. In Nachrodt ist das ganz anders. Dort treffen viele Interessen aufeinander. „Ich glaube, in Nachrodt wird es in naher Zukunft sehr viele Probleme geben. Es ist wichtig das wir da gegenüber der Gemeinde eine Sprache sprechen“, betonte Uwe Perlowsky vom TuS und spielte damit unter anderem auf den Abriss und Neubau der Lennehalle an.
Allerdings will er selbst nicht wieder in die Verbandsarbeit einsteigen. Er gehörte, wie bereits berichtet, einst zu den Mitgliedern des Gemeindesportverbands, der vor Jahren aufgelöst wurde. „Das müssen jüngere Leute machen. Ich denke nicht, dass Hinz Even und ich die Zukunft des Sports sind“, sagte Perlowsky. Auf mittlere Sicht könne er sich durchaus vorstellen, dass der TuS auch jemanden für diesen Vorstand stelle.

Annegret Klatt, Vorsitzende des Sportausschusses und Initiatorin des Treffens, stimmte Jens Grote zu: „So wird das nichts. Die Konstellation mit zwei Mitgliedern aus Wiblingwerde und einem Mitglied aus dem kleinsten Verein der Gemeinde ist schwer vorstellbar.“ Jens Grote betonte zudem, dass es kaum noch möglich sei, einen Konsens unter den Vereinen zu finden.
Die vergangenen Gespräche als es darum ging, dass die Lennehalle geschlossen wird, wegen Bau des Feuerwehrgerätehauses, hätten gezeigt, wie unflexibel manche Gruppen seien. Es gebe kaum Kompromissbereitschaft: „Da ging es darum, eine halbe Stunde von Zeiten abzuweichen, um in anderen Hallen unterzukommen. Das war schon unmöglich. Ich sehe da schon Schwierigkeiten, wenn wir aus Wiblingwerde uns jetzt in Probleme einmischen, die uns eigentlich gar nichts angehen.“ Heinz Even, Vorsitzender des TuS, bestätigte diesen Fall. Es handele sich allerdings um eine Gruppe. „Untereinander kriegen wir schon Einigungen erzielt, denke ich.“ So sieht es auch Peter Krummenerl von der SpVgg Nachrodt: „Wir haben bis jetzt immer eine Einigung gefunden und das wird auch in Zukunft so sein.“
Grundsätzlich wolle man die Idee eines neuen Gemeindesportverbandes jedoch noch nicht aufgeben. Aus diesem Grund soll es ein weiteres Treffen der Vereinsvertreter vor den Sommerferien geben. Es soll nun ein Info-Flyer erstellt werden, der für die Mitarbeit wirkt. Außerdem sollen die anstehenden Jahreshauptversammlungen genutzt werden, um die Werbetrommeln zu rühren. Wird auch beim Folgetermin kein Vorstand gefunden, sollen zumindest regelmäßige Austauschtreffen organsiert werden.