58 Personen sind aus der Ukraine gekommen. Diese Menschen sind größtenteils in privaten Wohnungen und Häusern untergebracht worden. 79 Flüchtlinge beziehen Sozialleistungen von der Gemeinde bzw. vom Jobcenter. Um die vorgegebene Quote von der Bezirksregierung zu erfüllen, müsste man noch weitere 70 Personen aufnehmen. „Wir liegen also unter der Quote“, erklärte Fachdienstleiterin Soziales Meryem Yilmaz im Rahmen der Sozialausschusssitzung.
Zur gleichen Zeit im Februar 2023 seien insgesamt 113 Personen in den Herscheider Unterkünften untergebracht gewesen, vergleicht Yilmaz. In 2023 habe man insgesamt 99 Personen aufgenommen – also im gesamten Jahr. „Ähnliche Zahlen erwarten wir auch 2024“, so Yilmaz. Die Flüchtlingswelle sei nach wie vor auf einem hohen Niveau, betonte Uwe Schmalenbach schon vor der Sitzung. Die Ausschussmitglieder trafen sich nämlich an der Asylunterkunft an der Winzenbecke, um sich vor Ort ein Bild über die bestehenden Kapazitäten zu machen.
Im vergangenen Jahr schaffte die Gemeinde Wohncontainer für die Flüchtlinge an, da es zu wenig Wohnraum in Herscheid gibt, um zusätzliche und schnelle Lösungen für die Unterbringung bereitzustellen. Schon damals hatte der Bürgermeister aber erklärt, dass das Wohnen in Containern nur eine Übergangslösung sein soll und die Menschen auf Dauer in Wohnungen und Häusern untergebracht werden sollen. Er geht davon aus, dass auch weiterhin erhöhter Bedarf an Wohnraum für Geflüchtete bestehen bleibe. Deshalb habe die Verwaltung einen Ausbau der Unterkunft an der Winzenbecke geplant, über den sich die Anwesenden informierten.
Das Dach in Holzständerbauweise soll abgenommen werden. Man wolle den Dachboden komplett ausbauen und mit einem neuen Pultdach versehen. „So hätten bis zu 18 Personen hier oben Platz“, erklärte Schmalenbach den Ausschussmitgliedern. Auch in den unteren zwei Stockwerken seien aktuell jeweils 18 Personen untergebracht.
Für das Vorhaben müsse allerdings der Bebauungsplan geändert werden. Der notwendige Aufstellungsbeschluss könne möglicherweise bereits in der nächsten Planungs- und Bauausschusssitzung gefasst werden.
Was die Kosten für den Ausbau angeht, sprach Schmalenbach in der anschließenden Sitzung von einer Summe von 200.000 Euro in diesem und weiteren 400.000 Euro im nächsten Jahr. Dies sei aber nur eine grobe Schätzung, denn die genauen Kosten für das förderfähige Projekt seien noch offen.