„Ciao.“ „Tach.“ Espresso und Filterkaffee. Exquisites Fingerfood und rustikaler Schiefer – hier trifft Moderne auf Tradition. Italienische Lebensfreude begegnet sauerländischer Bodenständigkeit. Eine Mischung, die passt. Bei frühlingshaften Temperaturen strömten hunderte Besucher ins Schieferhaus an der Frankfurter Straße.
„Ein grandioser Start“, sagt Stefano Gallus, angetan von der Herzlichkeit der Halveraner, ihrer Treue und dem Konzept. Die Ideen sprudeln aus ihm heraus – er erzählt vom Frühstückscafé (mittwochs bis sonntags ab 9.30 Uhr), von Kaffee und Kuchen und ab 17 Uhr warmer Küche mit sardischen Spezialitäten. Es geht um Lebensqualität, um Essen und Beisammensein. Gallus will das Leben zelebrieren, entschleunigen. Statt Fast-Food gibt es hier mehrere Gänge. Täglich stehen frische Fisch-, Fleisch- und vegane Gerichte auf der Speisekarte.
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„Wir verwenden viele Bio- und Regionalprodukte, außerdem haben wir klimaneutrale Limonade“, erzählt Gallus. Es geht nicht darum, einem Trend zu folgen, sondern um ein Umdenken. Täglich soll es bis 20.30 Uhr warme Küche geben – dann soll der Abend ausklingen, denn die Mitarbeiter sollen geregelte Arbeitszeiten haben. Montags und dienstags sind Ruhetage. Mit diesem Konzept konnte Stefano Gallus ein neunköpfiges Team – darunter zwei Köche aus Neapel – bilden. Zum Gesang von Giusi Romano oder den Mixen von DJ Bocca serviert das Team süßes und deftiges Fingerfood. Das Duo der RiRu Kaffeerösterei kredenzt Kaffeespezialitäten – oder für den Sauerländer auch Filterkaffee. Hunderte Besucher strömen herein und gratulieren Stefano und Frau Edith Gallus. Lange Schlangen bilden sich auch am Tresen. „Endlich“, sagt ein Kunde in der Schlange, „endlich kann ich wieder die besten Torten hier in Halver kaufen.“ Andere Besucher aus Lüdenscheid sagen: „Schade, dass wir so etwas nicht in Lüdenscheid haben.“
Macher sind nicht nur Gallus und sein Team, im Hintergrund gibt es mehrere Möglichmacher. „Ich hatte nur die Idee, dass wir für das tolle Museum auch ein tolles Museums-Café brauchen“, sagt Dieter Hoffmann im Gespräch mit LokalDirekt bescheiden. Stefano Gallus erklärt, dass es ohne Jana Eilhardt, Dietrich Turck, Stefan Czarkowski, Christiane Dahlhaus und eben Dieter Hoffmann nie dazu gekommen wäre, dass er das Tortenatelier wieder eröffnet hätte.
„Die haben die Rahmenbedingungen geschaffen. Das ist wirklich toll“, sagt Gallus. „Ich kann nur Danke sagen.“ Generell hätten ihn alle Halveraner willkommen geheißen und unterstützt, ob Verwaltung, Politik, Handwerker oder beispielsweise die Wohnungsbaugesellschaft WHS – alle hätten sich sehr eingesetzt. So habe er innerhalb von einer Stunde vier Wohnungsangebote für einen seiner Köche erhalten. Nur dadurch sei der „fast perfekte Start“ – inklusive Traumwetter – gelungen. „Fast perfekt?“, fragt man sich. Was den Besuchern nicht aufgefallen ist: Es fehlt noch Mobiliar. Gallus: „Wir hoffen täglich auf die Lieferung – solange müssen wir ein wenig improvisieren.“