Entgegen der Vermutungen sei die Mitgliederzahl nach der letzten Versammlung stabil geblieben. Damals gab es viele Neueintritte, da eine Kampfabstimmung um den Vorsitz bevor stand. „Natürlich sind danach einige wieder ausgetreten, dafür hatten wir aber auch noch weitere Neueintritte“, berichtete der Vorsitzende Claus Vogel. Um die 20 Mitglieder habe die Partei aktuell und gehöre damit längst nicht zu den kleinsten Ortsverbänden im Märkischen Kreis, wie der Kreisvorsitzende Axel Hoffmann erzählte. Diese seien in der Regel zwischen 15 und 50 Mitglieder stark. Reaktionen auf das Ampel-Aus habe es im Bereich der Mitgliederentwicklung nicht gegeben. „Wir haben sogar 15 Neueintritte im Märkischen Kreis. Die Leute fanden das Verhalten der FDP richtig und schätzen die Distanz zur Koalition“, sagte Hoffmann.
Sollte die FDP es in den Rat der Gemeinde schaffen, stehe sie für einen realpolitischen Ansatz, der frei von Dogmen sei. „Man hat keinen großen finanziellen Spielraum. Eine Kirchenmaus ist reich dagegen“, sagte Vogel. Noch sei kein Wahlprogramm erstellt. Sicher sei aber, dass sich die FDP dem Rat in Sachen Grundbesitzabgaben anschließen werde. „Die dürfen nicht weiter steigen. Wir halten auch nichts von differenzierten Ansatz“, betonte Vogel. Grundsätzlich sollte die Gemeinde sich gewerbefreundlicher entwickeln. „Es darf nicht Jahre dauern, bis Bauvoranfragen entschieden sind und es muss unproblematischer werden, Flächen für Gewerbe auszuweisen“, erklärte der Vorsitzende.
In Sachen Rastatt ist die FDP sich einig: „Lasst uns die Idee vergessen. Die Idee einer Gastronomie mit Saal lässt sich aktuell für niemanden refinanzieren“, sagte Vogel. Der Platz sei einfach unattraktiv, insbesondere im Hinblick auf die Brückenproblematik. Armin Speckmann ergänzte: „Früher hatte man die Unterstützung der Brauereien, aber auch die wollen nicht mehr. Das ganze ist nicht realisierbar unter den aktuellen Bedinungen.“
Auch die Lennehalle war Thema. Ein Neubau solle – so die FDP – „so wenig wie möglich und so viel wie nötig“ bieten. Das alte Objekt sei baulich einfach kaputt verwaltet worden und das seien nun die Konsequenzen. Gleiches gelte fürs Schwimmbad. „Es ist unglaublich, dass da etwas gebaut wurde und dann hat man einfach vergessen, in die Statik das Gewicht des Wassers einzubeziehen“, sagt Speckmann. Die Gemeinde müsse nun für Fehler bezahlen, die vor Jahrzehnten gemacht wurden. „Man muss es auch mal so knallhart sagen: Es ist nicht die Aufgabe der Gemeinde, Schwimmkurse zu ermöglichen und ansonsten ist das Bad nicht wirklich attraktiv. Für ein reines Lehrschwimmbecken ist es zu teuer“, sagt Vogel. Ginge es nach ihm, sei das Bad nicht neu gemacht worden. „Aber jetzt steckt zu viel Geld drin, jetzt gibt es kein zurück mehr.“