Im Vorfeld hatte sich die Gemeinde noch Sorgen gemacht, ob das Angebot überhaupt angenommen würde. Zum Informationsabend war nämlich lediglich eine Mutter gekommen. Doch später kamen noch weitere Familien hinzu. Die größte Sorge galt dann nur noch dem Wetter. „Wenn es schlecht wird, gehen wir in die Kirche“, hatte Pfarrerin Mara Schwäbe erklärt. Aber auch diese Sorge war unnötig, die Sonne strahlte mit den Täuflingen um die Wette. Mehr als 100 Menschen besuchten das besondere Tauffest am Johannisborn.
Der Johannisborn ist das älteste Kulturdenkmal der Gemeinde. Schon in heidnischer Zeit galt er als heilige Quelle. In christlicher Zeit wurden dort die Täuflinge in den Gnadenbund der Kirche aufgenommen. Noch viele Jahre später diente das Quellwasser des Johannisborns für die Johanniskirche in Wiblingwerde als Taufwasser. Erst 1954 wurde der Quell in Bruchsteine gefasst. Das Steinrelief, das eine frühmittelalterliche Taufszene zeigt, wurde von Fritz Korte, dem ehemaligen Schulleiter der Grundschule Wiblingwerde, entworfen.
Da den Verantwortlichen klar war, dass viele Kinder dabei sind, gab es einen Gottesdienst in dem niemand lange still sitzen musste. Gucken und bewegen war erlaubt. Es gab viel zum Mitmachen. Beispielsweise durften sich die Besucher eine Muschel aussuchen, die genauso individuell war wie jeder einzelne Mensch – und jede ganz besonders und schön. Die Muscheln wurden in kleine Gläschen gepackt, die dann mit Wasser aus dem Johannisborn gefüllt wurden. Die Kinder durften auch noch Glitzer hinzufügen, der den Segen Gottes symbolisierte. So hatte jeder auch eine kleine Tauferinnerung für Zuhause.
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Das Wasser aus dem Brunnen wurde übrigens ganz traditionell mit einem Krug geholt, der an einem langen Seil herabgelassen wurde. Diakonin Lea Roth und Pfarrerin Mara Schwäbe tauften die fünf Kinder.