Im Rahmen einer Feierstunde wurde das neue Konzept am Mittwoch, 25. September, neben Bewohnern und Mitarbeitern auch Gästen aus Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit vorgestellt. Starke präsentierte – nach einer Begrüßung durch Einrichtungsleiter Bodo Assmus – die Ergebnisse, die eine Projektgruppe in den vergangen zwei Jahren erarbeitet hatte.
Im Mittelpunkt steht nun eine große Küche innerhalb des Wohnbereiches 1. Dieser wurde aufgeteilt in den Flügel A/B für Bewohner ohne oder mit leichter Demenz sowie einen Flügel für Bewohner, bei welchen der Krankheitsverlauf schon weiter fortgeschritten ist. Der Flügel A/B beheimatet 13 Senioren, die nun eher in einer Art Wohngemeinschaft als in einem „klassischen“ Seniorenzentrum wohnen. Kernpunkt der Gedanken war: „Was kann man tun, um den Bewohnern ein schönes Leben zu ermöglichen?“, wie Starke zusammenfasste.
In der großen Wohnküche, zentral im Wohnbereich, wird nun gemeinsam mit den Bewohnern das Essen zubereitet. Serviert wird „wie zu Hause“ klassisch an einzeln gedeckten Plätzen – mit Brotkörben in der Mitte sowie zahlreichen Aufschnittvarianten direkt auf dem Tisch. Aktuell werden bereits das Frühstück und das Abendessen von Bewohnern und Pflegepersonal gemeinsam zubereitet, in naher Zukunft soll auch das Mittagessen folgen.
Eingerahmt wurde die Veranstaltung in zahlreiche Grußworte, unter anderem von Bürgermeister Michael Brosch sowie Bethanien Geschäftsführer Wohnen und Pflege, Hartmut Fehler. Für die Gäste gab es im Anschluss die Möglichkeit, den Wohnbereich zu besichtigen und mit den Bewohnern ins Gespräch zu kommen.
Unter ihnen ist auch Ursula Bockelann. Sie ist sehr zufrieden mit dem Konzept des Seniorenzentrums Bethanien: „Das ist unser zu Hause und so fühlt es sich auch an“, erklärte Sie gegenüber LokalDirekt. Gebürtig kommt Sie aus dem Oberbergischen Kreis. Als sie nach einem Krankenhausaufenthalt jedoch kurzfristig einen Heimplatz benötigte, war in ihrer Heimat nichts frei. In Halver wurde Sie fündig – und es gefällt ihr hier so gut, dass sie gar nicht mehr weg möchte; selbst dann nicht, als nahe ihrer alten Wohnung ein Platz in einem Seniorenzentrum frei wurde.
In der großen Wohnküche verbringen die Senioren nun einen Großteil des Tages – auch Freundschaften wurden hier bereits geschlossen. Ursula Bockelann zum Beispiel verbringt gerne Zeit mit der Mitbewohnerin Johanna Bleul. Gemeinsam gehen die beiden bei gutem Wetter spazieren, bei schlechtem Wetter haben Sie nun einen lichtdurchfluteten Treffpunkt auf dem Wohnbereich.
Der Wohnbereich eins wird dabei von Sabrina Starke als eine Art Pilotprojekt beschrieben. Die Projektgruppe, bestehend aus Hartmut Fehler, Andreas Meier, Qualitätsmanagementbeauftragter der Diakonie sowie der Stabsstellenleiterin Demenz, Rebekka Meier (alle drei aus der Diakonie-Hauptverwaltung in Siegen) und den Halveraner Mitarbeiterinnen Katrin Pachulla, Sabrina Starke sowie der stellvertretenden Leiterin des Sozialdienstes, Sabine Kramer, hatte eine große Zielsetzung: „Wir wollen es den Bewohnern so angenehm wie möglich machen. Denn mit 37 dementiell Veränderten ist es eine Herausforderung, da ist immer eine große Unruhe und hohe Lautstärke“, wie Starke erklärte.
„Unser Traum ist es, das auf allen drei Wohnbereichen umzusetzen, dass die Senioren selbstbestimmt leben können“, erklärt Sabrina Starke zum Abschluss. Nach den ersten Erfahrungen auf dem Wohnbereich 1 wird geschaut, wie sich das Projekt auch auf anderen Wohnbereichen umsetzen lässt.